Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 29

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Angebotes sichern. Ein bundesweiter Bildungspass soll immer über Wissen und Fertig­keiten jedes Einzelnen eine Dokumentation darstellen.

Universitäten, Hochschulen und zahlreiche Forschungsstätten prägen schon heute das gesellschaftliche Leben in unserem Land. Unsere Universitäts- und Forschungs­landschaft vermittelt Grundlagen, verbreitet Aufgeschlossenheit und Neugier für Neues und hilft mit, dass aus Ideen konkrete Innovationen werden. (In den Reihen der Grünen wird ein Transparent hochgehalten mit der Abbildung eines Flugzeugs und dem Text „Hier fliegt die Studiengebühr! Versprochen – gebrochen. SPÖ.“)

Die Zukunft der Wissenschaft liegt allerdings in unseren Studierenden. Mit dem Ziel einer merkbaren Verbesserung der Studienbedingungen, damit jedes Studium ohne Verzögerung abgeschlossen werden kann, wollen wir eine deutliche Verbesserung der Betreuungsrelationen von Lehrenden und Studierenden erreichen und in moderne Lernumgebungen investieren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren von den Grünen, Sie haben Ihr Plakat hergezeigt. Ich ersuche Sie, es wieder wegzuräumen.

Bitte, Herr Bundeskanzler, setzen Sie fort!

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer (fortsetzend): Das gibt mir ein gutes Stich­wort: Für die Förderung der Studierenden wollen wir das Studienbeihilfensystem weiter ausbauen und die bereits existierenden Kreditmodelle sowohl bekannter machen als auch erweitern. Hinzu soll den Studierenden die Möglichkeit geboten werden, Studienbeiträge durch gemeinnütziges Engagement im Ausmaß von 60 Stunden im Semester refundiert zu bekommen.

Ich verstehe die Betroffenheit bei denjenigen, die sich erwartet haben, dass die Studiengebühren gänzlich abgeschafft werden, aber ich bekenne mich dazu, dass man in einer Regierung auch Kompromisse schließen muss, selbst wenn man weiter gehende Vorstellungen hat.

Aber ich möchte mich auch an dem beteiligen, was ich anderen empfehle und was ich durchaus als zumutbar empfinde. Also sollte unser Wissenschaftsminister mit seiner Arbeitsgruppe das Modell erstellt haben, durch welche Arten von gemeinnütziger Arbeit oder Tätigkeit man in Zukunft keine Studiengebühr mehr bezahlen soll, dann bin ich gerne bereit, dasselbe zu tun wie die Studentinnen und Studenten. Ich werde bereit sein, in einer Wiener Schule einmal pro Woche Nachhilfestunden zu geben (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist doch lächerlich!), weil ich glaube, dass ich das kann, und ich werde dabei auch viel lernen. Das ist mein Angebot an alle! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Verdienen die Studenten so viel wie Sie?)

Der Herr Westenthaler macht schon die erste Anmeldung, obwohl er nicht zu den sozial Bedürftigen gehört. (Weitere anhaltende Zwischenrufe beim BZÖ.)

Studieren ohne Studienbeiträge wird damit für mehr Studenten ermöglicht werden.

Wir wollen weiters neue Angebote und bessere Bedingungen für die wachsende Zahl berufstätiger Studierender schaffen und die Betreuungsangebote für Studierende mit Kindern ausbauen.

Die Stärkung der Autonomie und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Österreichs Universitäten ist unser Ziel. Die Fachhochschul-Offensive wird als wichtige Ergänzung des universitären Angebots fortgesetzt.

Die internationale Vernetzung österreichischer Wissenschaftseinrichtungen und die enge Anknüpfung an Europa werden künftig ein noch stärkerer Schwerpunkt sein.

 


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