Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 89

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würde, den Wiedereinstieg vernünftiger zu gestalten? Frauen haben mittlerweile eine Lebenserwartung von 80 Jahren. Könnten wir uns vielleicht einmal überlegen, dass wir die Lebensphasen, so wie es auch biologisch am sinnvollsten ist, hintereinander schal­ten? – Nicht in der Zeit, wo man aus biologischen Gründen am besten die Kinder be­kommt, vollkommen in die Erwerbswelt eingebunden zu sein und dann, wenn die Kin­der aus dem Gröbsten draußen sind, zu alt zu sein, jetzt geht es leider nicht mehr. Das muss eine moderne Gesellschaft zusammenbringen!

Sie sind ja immer wieder auch für Steuerungseffekte zu haben. Wie wäre es, wenn man sich überlegen könnte, bei gleicher Qualifikation gewinnt jener den Arbeitsplatz, der zurückkehrt, weil er vorher einige Jahre lang Kinder erzogen hat? Das wäre auch einmal eine Lösung. (Beifall bei der FPÖ.)

Weiters: die Pension. Es ist eigentlich ein Skandalon, dass genau jene, nämlich die Mütter von Kindern, die dafür sorgen, dass die Pensionen aller gesichert sind, indivi­duell dadurch in ihrer Pension Schaden erleiden. Das muss abgeschafft werden. Das muss sich ändern. Das Erziehen von Kindern muss in der Pension einen weitaus grö­ßeren Anrechungsfaktor darstellen, als es jetzt der Fall ist. (Beifall bei der FPÖ.)

Das werden meine Nachredner vermutlich kritisieren, ich mache das jetzt sozusagen präventiv: Ganz bewusst gehen für uns Frauenpolitik und Familienpolitik Hand in Hand. Ganz bewusst sehen wir das zusammen. Wir wollen auch ganz klar herausstellen, dass der vom Feminismus konstruierte Gegensatz zwischen selbstbewusster Weiblich­keit und Mutterschaft nicht nur den Frauen Abbruch tut, sondern die Gesellschaft im Gesamten gefährdet. Eine Gesellschaft, die diesen Widerspruch, der hier aufgebaut worden ist, nicht überwindet, hat ein Ablaufdatum. Sie besteht schlicht und einfach eine Generation und wird von einer Gesellschaft abgelöst, die dieses Problem nicht hat. Wir arbeiten an der Zukunft unserer Gesellschaft, deswegen arbeiten wir auch an einer vernünftigen Frauen- und Familienpolitik und an der Überwindung dieses Gegensat­zes. (Beifall bei der FPÖ.)

17.19


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste kommt Frau Abgeordnete Haubner zu Wort. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.


17.20.08

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geehrten Damen und Herren des Hohen Hauses! Der Internationale Frauentag ist alljährlich ein Tag, an dem es gilt, einerseits Bilanz zu ziehen über das, was in den letzten Monaten, im letzten Jahr ge­schehen ist, und, was vielleicht noch wichtiger ist, andererseits an die Zukunft zu den­ken und wie die Zukunft dementsprechend gestaltet wird.

Erlauben Sie mir, Folgendes zu sagen: Bilanz ziehen kann diese Regierung nicht, denn das, was uns als Opposition als offizielles Regierungsprogramm vorliegt, ist eines, das keinerlei erfolgreiche Handschrift trägt. Es sind Allgemeinplätze, es ist ideenlos und es sind sehr viele Phrasen enthalten, die hier niedergeschrieben sind.

Wir können nur das beurteilen, was hier vorliegt. Sehr geehrte Frau Ministerin, wenn Sie in Ihrer Beantwortung gesagt haben, was schon alles geschehen sei oder gesche­hen soll, dann ist das schön und begrüßenswert, aber hier im Parlament wissen wir noch nichts davon. Was gesetzlich beschlossen werden muss, das muss natürlich auch hier durch das Parlament.

Für mich zeigt sich bei diesem Frauenprogramm, dass wie bei allem anderen sehr vie­les vor der Wahl versprochen und nachher gebrochen wurde. Ich erinnere mich daran, dass es gerade seitens der SPÖ immer geheißen hat, wenn wir in der Regierung sind,


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