Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 93

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Was den Wörthersee angeht: Eine Untersuchung der Joanneum Research in der Steiermark hat ergeben, dass beim Baden im Süßwasser die Pulsfrequenz sehr stark gesenkt wird und die Erholungsphase ganz besonders wichtig ist. Man erholt sich da­bei eben schneller. Und in einer Zeit, in der die Leute ohnehin so gestresst sind, müss­te man darauf aufmerksam machen, dass diese „Sommerfrische“ der vergangenen Jahrzehnte einfach ganz etwas Besonderes war, etwas, das die Österreicherinnen und Österreicher wieder gesund aus dem Urlaub zurückkehren lässt. Ich glaube, da müss­ten wir ansetzen.

Noch einmal zum Doppeltourismus: Ich kann mir vorstellen, dass man aus der Winter­region eine tolle Sommerregion macht, was den Sport angeht. Etwas schwieriger wird es sein, wenn man aus der Seenregion, wo im Herbst und Winter der Nebel steht, bei­spielsweise eine Seminarsaison machen will. Aber auf diesem Weg bewegen wir uns.

Ich freue mich, dass wir über den Tourismus in Österreich miteinander zielführend dis­kutieren können. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.49


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fürntrath. 3 Minuten Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.50.19

Abgeordnete Adelheid Irina Fürntrath (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister, der gerade hereinkommt! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Ich muss sagen: Es ist ungeheuerlich, was sich die grünen Abgeordneten hier in diesem Haus erlaubt haben (Bravorufe bei der ÖVP): Von sexuellen Übergriffen im Tourismus zu reden, das ist unfassbar! Und, Frau Abgeordnete Moser, dass Sie hier sagen, die Mitarbeiter im Tourismus werden ausgebeutet, das finde ich auch wirk­lich unerträglich, das muss ich ehrlich sagen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich bin seit nunmehr 26 Jahren Unternehmerin, und ich habe hauptsächlich Damen und Lehrlinge bei mir in meinem Betrieb beschäftigt, und bei mir hat es das überhaupt nie gegeben! Und wissen Sie, dass mehr als ein Drittel der Unternehmen in der Gast­ronomie von Frauen geführt wird? – Und jetzt werden Sie doch wohl nicht sagen, dass diese Frauen in ihrem Betrieb nicht dafür Sorge tragen, dass das nicht passiert? – Also, ich finde das wirklich ungeheuerlich! (Beifall bei der ÖVP.)

Wie wir schon gehört haben: Der Tourismus ist ein sehr personalintensiver Beruf und ein sehr personalintensiver Wirtschaftszweig. Wir haben Betriebe mit mehr als 40 Pro­zent Personalanteil, und das birgt natürlich auch sehr, sehr viele Risiken. Daher, glaube ich, ist es ganz wichtig, dass wir endlich einmal versuchen, den Kostenfaktor Mensch zu entlasten, denn nur dann können wir entsprechende Dienstleistung im Tou­rismus bieten.

Der Tourismus ist auch ein Wirtschaftszweig, der sehr viele Lehrlinge ausbildet. Wir haben in der Steiermark eine Umfrage gemacht und festgestellt, dass wir eine sehr hohe Zufriedenheit bei den Lehrlingen haben, was ihre Ausbildung anlangt, und wir haben auch eine hohe Zufriedenheit, was ihre Chefs anlangt. Darüber freue ich mich besonders. Zumal die Steiermark ja bekannt ist als das Ausbildungsland Österreichs – ich will sogar sagen: weltweit. Wenn ich hier an Gleichenberg denke: Gleichenberg, dieser kleine Ort, hat alle Institutionen in diesem kleinen Ort vereint – wir haben die Landes-Berufsschule, wir haben die Tourismus-Schule mit verschiedensten Zweigen, wir haben die Fachhochschule.

Ich glaube, alles, was man beim Tourismus schlechtredet, trifft uns selbst, weil der Tourismus ist, wie einige Vorredner schon gesagt haben, wirklich eine Visitenkarte, und wir tragen zum Image Österreichs sehr viel bei.

 


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