Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 121

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Ihre Entrüstung in dieser Angelegenheit aus dieser Perspektive gesehen ist meiner Meinung nach gekünstelt und unseriös. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.)

15.28


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Zwerschitz zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.28.39

Abgeordnete Barbara Zwerschitz (Grüne): Hohes Haus! Frau Präsidentin! Ich finde es äußerst interessant, wenn die ÖVP ausrückt, um den Herrn Gorbach zu verteidi­gen – nein, Herr Kapeller, Entschuldigung. (Abg. Ing. Westenthaler: Sie müssen ihn nicht kennen!) Ja, doch, eben.

Wenn das für alle Politiker gleich gilt, dann halte ich es für eine spannende Rechnung, die 28 000 €, die die Broschüre gekostet hat, hochzurechnen auf 183 Abgeordnete. SteuerzahlerInnen würden sich sicher dafür sehr herzlich bedanken, dass der Herr Kapeller meint, alle, die irgendetwas gearbeitet haben, sollten diese Möglichkeit haben. Dann nehmen wir noch die ganzen Ministerien dazu, das wird dann eine runde Sum­me, mit der könnten wir im öffentlichen Verkehr dann wirklich einmal etwas machen. Der Herr Verkehrsminister würde sich wahrscheinlich über das Geld auch sehr freuen, wenn er das noch zusätzlich bekommt für sein Budget.

Ja, es stimmt, am Montag haben wir gehört, die Schiene wird aufgewertet. Die hat das aber auch dringendst notwendig, weil bis dato hat sie eher ein miserables Dasein ge­fristet. Es haben sich ja zahlreiche Minister öfters dadurch „ausgezeichnet“, weniger in ihrem Bereich zu investieren und weniger zu schauen, dass sich da irgendwie etwas ändert oder etwas tut, und mehr zu bewerben, was sie gerne hätten, dass sich getan hätte – so würde ich es einmal formulieren.Ich komme aus dem Süden, ich komme aus Mürzzuschlag. Ich möchte heute darüber reden, wie es dem Süden momentan in der Verkehrspolitik geht und dass uns diese 6,5 Milliarden €, die Sie da in Ihrem Infrastruk­turpaket haben, leider überhaupt nicht helfen, weil wir teilweise andere Bedürfnisse haben und wir nicht das Gefühl haben, dass das, was der Süden brauchen würde, wirklich in Ihrem Paket enthalten ist.

Ich bin eine von den wenigen Abgeordneten, nehme ich einmal an – ich weiß es nicht, ich habe zumindest noch nicht viele getroffen –, die mit dem Zug sehr oft unterwegs sind. Sehr interessant finde ich Folgendes: Am Freitag habe ich wieder einmal Schoko­lade bekommen. Die ÖBB führt nämlich neuerdings einen Schokolade-Express als Trostpflaster dafür, dass die Garnituren miserabel sind, als Trostpflaster dafür, dass man sich bei regelmäßiger Fahrt ein Bandscheibenleiden holt (Ruf bei der ÖVP: Mein Gott na!), als Trostpflaster dafür, dass der Schnellzug grellstens beleuchtet ist, auch wenn er in der Nacht fährt – wobei „in der Nacht“ vielleicht ein bisschen ein Hilfsaus­druck ist, denn so spät fährt er ja nicht mehr. Wir haben natürlich eine nächtliche Ruhepause, zwar nicht für die angestellten Eisenbahner, aber für diejenigen, die gerne mit dem Zug fahren würden. – Also wenn man dann mit dem Zug fährt und es geht einem schlecht, dann dürfen die ganz armen Angestellten, nämlich die Zugbegleiter, als Trostpflaster Schokolade austeilen, anscheinend unter dem Motto: Besser zuneh­men als gescheit Zug fahren! – Die PendlerInnen ärgern sich darüber maßlos.

Eine der Möglichkeiten also, etwas schnell zu tun, was Infrastruktur betrifft, mit im Ver­hältnis relativ wenig Geld, wäre, endlich einmal am Material etwas zu tun. – Man kann natürlich stattdessen hergehen und, so wie das momentan anscheinend gerade üblich ist, alles nur in Bauten stecken. Wir bauen, wir verbuddeln das alles, ...

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete, ich mache darauf aufmerk­sam: Wir befinden uns in einer Anfragebesprechung! Sie haben bis jetzt die Anfrage


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