Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 155

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Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Schit­tenhelm. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


17.34.29

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Ge­schätzte Bundesministerinnen! Hohes Haus! Mit der Einführung des Kinderbetreuungs­geldes für alle Mütter, denn davor hat es ja lediglich das sogenannte Karenzurlaubs­geld – ich weiß nicht, warum „Urlaub“, denn Kindererziehung ist kein Urlaub! – für die außerhäuslich erwerbstätigen Frauen gegeben, haben wir ein sehr engmaschiges sozial-, familienpolitisches Netz geknüpft, das in der gesamten Europäischen Union seinesgleichen sucht.

Ich bin daher ein wenig verwundert darüber, dass Kollegin Weinzinger von den Grünen hier dieses Modell Kinderbetreuungsgeld als lebensfeindlich bezeichnet hat. Ich frage Sie, meine Damen und Herren: Ist es lebensfeindlich, allen Müttern die Möglichkeit des Kinderbetreuungsgeldes zu geben? Ist es lebensfeindlich, alle Mütter gleich zu behandeln? Oder ist und war das der einzig richtige Schritt?

Ein weiterer Punkt, der mich auch sehr betroffen gemacht hat, ist die Aussage, Chaos herrsche beim Kinderbetreuungsgeld. – Ich bitte, einmal nachzuschlagen, was das Wort „Chaos“ bedeutet! Das bedeutet, es passiert ein Unglück und keiner weiß, was geschieht, alle laufen durcheinander.

Es sind hier Fehler passiert, selbstverständlich, das passiert, wenn Menschen arbeiten, in den Büros, bei den Verantwortungsträgern. Aber unsere Frau Bundesminister And­rea Kdolsky wird das in Ordnung bringen, in einer dynamischen und entsprechenden Form. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Parnigoni: Nicht zu viel versprechen! Legen Sie ihr die Latte nicht zu hoch!) – Für unsere Frau Bundesminister ist keine Latte zu hoch!

Dennoch, meine sehr verehrten Damen und Herren, hat es in der Lebensgestaltung der Frauen noch nie so viele Lebensmodelle und vor allem Lebensformen gegeben wie heute. Das ist Faktum!

Frauenleben sind heute wesentlich stärker bestimmt vom Streben nach Berufstätigkeit, nach Karriere, nach Kompetenz und vor allem vom Streben nach Verwirklichung der eigenen Vorstellungen, als dies noch vor 15, 20 Jahren der Fall war. Natürlich hängt dies mit der Ausbildung und besseren Ausbildung der jungen Frauen zusammen – überhaupt keine Frage!

Wenn heute überall geschrieben wird, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine der zentralen Fragen und Herausforderungen der Zukunft ist, sage ich: Nein! Die­se Herausforderung haben wir heute. Das ist heute zu erledigen, dem ist heute entge­genzuwirken.

Ich bin in der glücklichen Lage, als Bürgermeisterin der schönen Marktgemeinde Bi­samberg in Niederösterreich Sie nach Niederösterreich in meine Gemeinde einladen zu dürfen – nach Niederösterreich – „Kinderösterreich“! (Zwischenruf des Abg. Parni­goni) –, denn das, was wir heute hier diskutieren, habe ich seit sechs Jahren umge­setzt! (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben eine Kleinkindergruppe für die Kleinen, nämlich „Winnie Pooh“! Wir haben einen Schülertreff für die Kindernachmittagsbetreuung, ja selbstverständlich!

Natürlich setzen wir als Bürgermeister vieles um, natürlich haben wir verantwortungs­volle Kommunalpolitiker. Kinderbetreuung ist Landes- und Gemeindesache. Glauben Sie nicht, dass wir unsere Verantwortung nicht wahrnehmen!

Ich freue mich, dass man sich dieses Themas annimmt, aber wichtig und wesentlich ist, dass wir mit der Flexibilisierung des Kinderbetreuungsgeldes einen weiteren Schritt


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