Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll18. Sitzung / Seite 93

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Das ist ein völlig falscher umweltpolitischer Ansatz, weil wir mit unserem Geld Projekte im Ausland fördern und dadurch bei uns überhaupt keine Verbesserung der bestehen­den Situation im Bereich der Umwelt erreichen.

Das allgemein bekundete Kyoto-Ziel, Energiesysteme zu schaffen, die uns bis 2030 50 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbarer Energie abdecken, wird überhaupt nicht erreichbar sein, weil in diesem Budget überhaupt keine Zahlen festgeschrieben sind, um den Ausbau aller dieser neuen Energieformen zu forcieren. Ich sehe nichts darin von Solarenergie, Geothermie, Photovoltaik und so weiter. Und in keinem Ansatz wird auf diese Vorreiterrolle eingegangen, die Deutschland bereits eingenommen hat, nämlich mit diesem EEG-Gesetz, mit diesem Erneuerbare-Energie-Gesetz, um nur ansatzweise Schritte in diese richtige Richtung zu machen.

Das heißt, Österreich wird mit diesen in Zahlen gegossenen politischen Absichten im Bereich Energie überhaupt nichts erreichen, um sich abzukoppeln von diesen Öl- und Gasmärkten, die uns wirklich in eine totale Abhängigkeit bringen. Energie-Autarkie wird man mit diesem Programm sicher nicht erreichen.

Es wird dabei auch völlig vergessen, dass wir beim Forcieren erneuerbarer Energien eine große Chance hätten. Wir hätten die Chance, mit einer Kraftanstrengung in diesen Bereichen wirklich 20 000 bis 30 000 neue Arbeitsplätze in den nächsten paar Jahren zu schaffen. Das wäre eine große Chance, aber auch da hat der Finanzminister völlig danebengegriffen.

Kurz noch zum Thema Landwirtschaft. Das Landwirtschaftsbudget macht 2,8 Milliar­den aus. Es ist also keine Erhöhung vorgesehen, wie es groß propagiert worden ist, im Gegenteil: Das Einzige, was steigt, sind die Ausgaben für das Landwirtschaftsminis­terium. Das heißt, der Einzige, der profitiert, ist der Minister selbst. Es ist aus diesen Zahlen überhaupt nicht ableitbar, dass wir eine Änderung in der Landwirtschaftspolitik haben. Das heißt, es gibt keine Strukturänderung in dem Sinn: Förderungen weg von den Großkonzernen, weg von den großen landwirtschaftlichen Betrieben hin zur Förde­rung der kleinen Betriebe. Wir brauchen eine Förderung der Strukturen in Österreich, das heißt eine Förderung der kleinen und mittleren Bauern und nicht eine Förderung der Großkonzerne! Das ist völliger Unsinn, ein völliger Fehlgriff des Landwirtschafts­ministers! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich komme zum Schluss. Die Conclusio: Wir haben eine große Chance aufgrund einer guten Wirtschaftslage in Österreich. Diese nutzen Sie überhaupt nicht! Sie machen überhaupt nichts, um diesen Überhang der Wirtschaft abzusaugen und den Bereichen zugute kommen zu lassen, die in die Zukunft blicken. Sie lassen die neuen Möglichkei­ten völlig außer Acht und nehmen keine Schwerpunktsetzung vor, um politisch wirklich die Weichen zu stellen. Ich kann nur sagen: Nicht genügend für den Herrn Finanz­minister. (Beifall bei der FPÖ.)

14.22


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun hat sich Herr Staatssekretär Dr. Matznetter zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.22.07

Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen Dr. Christoph Matznetter: Frau Präsidentin! Meine Kollegen auf der Regierungsbank! Liebe Damen und Herren! Hohes Haus! Ich möchte nur zu ein paar Punkten Anmerkungen machen und mir zu­erst einmal erlauben, auf die Grundsatzfrage einzugehen, nämlich: Spart diese Regie­rung genug im Lichte der Hochkonjunktur?

Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit einmal darauf richten, dass wir bedingt durch die Welt­konjunktur nach einem sehr tollen Wachstum im Jahr 2006 in Höhe von unerwartet ho-


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