Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll20. Sitzung, 24. April 2007 / Seite 126

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wird und zu einer Entrüstungswelle weltweit führt. Die Häutung der Robben teilweise bei vollem Bewusstsein schockiert nicht nur Tierschützer, sondern jeden Menschen, der Ehrfurcht vor der Schöpfung hat.

Selbstverständlich darf man diese Abschlachtungsmaschinerie der Robbenjäger nicht unterstützen. Ich weiß zwar, ehrlich gesagt, nicht, welche Robbenprodukte in Öster­reich gehandelt werden, mir ist da nichts bekannt, aber sicherlich ist auch eine präven­tive Verhinderung des Handels sinnvoll, keine Frage.

Ein paar kritische Fragen an die Grünen hätte ich jedoch, um ein bisschen einem tier­schutzrechtlichen Populismus Einhalt zu gebieten, denn die Frage ist, ob die Sattel­robben und Klappmützenrobben vom Washingtoner Artenschutzabkommen überhaupt betroffen sind oder ob die Population der Robben vor allem dadurch gefährdet ist, dass der industrielle Fischfang, der noch dazu von der EU gefördert wird, zu einer Entzie­hung der Lebensgrundlage der Robben führt. In diesem Zusammenhang müssten auch die Grünen ihre Stellung zur EU einmal grundsätzlich überdenken. (Beifall bei der FPÖ.)

Die FPÖ fordert daher, dass bei bilateralen und internationalen Gesprächen darauf hin­gewirkt wird, weiterhin für eine Verbesserung des Tierschutzbestandes bei der Tötung von Tieren einzutreten. Wir fordern, auf den Abschluss international verbindlicher Re­gelungen über tierschutzgerechte Tötungs- und Fangmethoden hinzuwirken.

Von den Grünen würde ich mir aber erwarten, dass sie sich nicht nur für Robbenarten in der Arktis einsetzen, sondern auch für das ungeborene menschliche Leben, anstatt eine Tötung auf Krankenschein zu fordern. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir Freiheitliche treten sehr wohl für den Tierschutz, für die Achtung der Schöpfung ein, aber im Vordergrund steht für uns noch immer das menschliche Leben. Dabei kann es keinen Unterschied geben zwischen ungeborenem und geborenem Leben. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Brosz: Gegen die Abtreibung, generell? – Abg. Dr. Haim­buchner – auf dem Weg zurück zu seinem Sitzplatz –: Ich schon, ...! – Abg. Öllinger: Die Freiheitlichen gegen die Fristenlösung! – Abg. Strache: Gegen kostenlose Abtrei­bung! – Seine Meinung, ...!)

14.50


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schalle. Er hat sich eine Redezeit von 5 Minuten vorgenommen. – Bitte, Herr Abgeordneter.


14.51.06

Abgeordneter Veit Schalle (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehr­ten Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Zunächst möchte ich zu dem Antrag der Grünen zum Thema Einfuhrverbot für Robbenprodukte Stellung nehmen. Es ist ein Antrag, der im Umweltausschuss, ergänzt durch eine exakte Formulierung, zu einem Fünf-Parteien-Antrag geworden ist, also die Zustim­mung aller gefunden hat.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenngleich Österreich nicht gerade jenes Land ist, in dem Robbenprodukte gehandelt werden, so macht es doch nachdenklich, dass die EU von Fachleuten immer noch als der größte Markt für Robbenprodukte ein­gestuft wird. Ich will gar nicht auf die Grausamkeiten der Robbentötung eingehen, son­dern ich bin der Überzeugung, dass die Wirtschaftlichkeit für das grausame Tun nicht mehr gegeben ist. Selbst in jenen Ländern, in denen Robbenjagd stattfindet, hat man sich bereits dagegen ausgesprochen.

 


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