Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 301

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diese Ausbildung voll nützen können. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Bösch: Der Beifall war jetzt aber nicht sehr intensiv!)

Ein zusätzliches Projekt, das es in Niederösterreich gibt, ist die kostenlose Nachhilfe für Lehrlinge, und in diesen eineinhalb Jahren haben zirka 550 Jugendliche dieses Angebot wahrgenommen. Deutsch, Mathematik und branchenspezifische Themen sind jene Bereiche, wo es wirklich Probleme gibt bei den Teilnehmern. Man sieht ganz einfach, es ist viel Engagement notwendig, um der Jugend tatsächlich die Ausbildung zu sichern. Derzeit werden in Österreich 126 000 Lehrlinge ausgebildet. Einen herz­lichen Dank an all unsere Ausbildnerinnen und Ausbildner! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Gerade die Mädchen müssen uns sehr am Herzen liegen. In Niederösterreich werden derzeit 765 Lehrlinge in einer Friseurlehre ausgebildet, aber leider nur sieben Kraft­fahrzeugtechnikerinnen und sechs Elektroinstallationstechnikerinnen. Da besteht meiner Meinung nach wirklich ein großer Nachholbedarf, und ich bedanke mich bei dir, Frau Staatssekretärin, für deinen großartigen Einsatz, um das Berufsbild der Mädchen zu verändern, und für deinen Einsatz für die Jugend insgesamt. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

12.42


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Schopf zu Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


12.42.43

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Herr Minister! Ich möchte ebenfalls zu diesem Kapitel und insbesondere zur Problematik Jugendliche und Lehrlinge etwas ausführen. Es ist erfreulich, und wir haben bereits die Fakten und Zahlen im Ausschuss gehört, dass man im kommenden Ausbildungsjahr über 250 Millionen € für das Auffangnetz für Lehrstellensuchende, aber auch für den „Blum-Bonus“ verwenden wird. Das ist immerhin eine sehr große Steigerung, wenn man bedenkt, dass man im letzten Ausbildungsjahr nur den Betrag von 142 Millionen € zur Verfügung hatte.

Meine Damen und Herren, mir ist aber auch wichtig, nachdem das Thema Auffang­netz von Frau Staatssekretärin Marek vor allem im Bereich der Zahlen erläutert wurde, konkret zu erfahren, wie dieses Netz und vor allem auch diese Ausbildungsgarantie im Konkreten funktioniert.

Es ist nicht so, dass wir am Arbeitsmarkt mit der Jugend- und Lehrlingsbeschäftigung keine Schwierigkeiten hätten, im Gegenteil: Wir haben in Österreich über 4 000 junge Menschen, die noch immer einen Lehrplatz suchen. Allein in meinem Heimatbundes­land gibt es 600 junge Menschen, die zurzeit einen Lehrplatz suchen. Es ist daher wichtig, dass wir diese Ausbildungsgarantie bereits in den nächsten Monaten umsetzen.

Ein weiterer Punkt – das ist mir auch besonders wichtig – wäre: Um eine zusätzliche Finanzierung zu erhalten, wäre die Schaffung – und ich denke, dass wir uns darüber auch unterhalten sollen – eines Ausbildungsfonds, der letztendlich als Lastenausgleich dienen soll. Ich denke, es ist schon wichtig zu erwähnen, dass viele Unternehmungen, kleine Betriebe, aber auch große Betriebe sehr viel finanzielle Mittel in die Hand nehmen, um die Ausbildung zu finanzieren, und so letztendlich auch für die Zukunft wichtige Investitionen tätigen. Und ich sehe es nicht ein, dass es immer wieder Unternehmungen und Betriebe gibt, die dann nach dieser Phase letztendlich um ein paar Cent mehr bieten, und so die Lehrlinge von diesen Unternehmungen abgeworben werden. Ich denke, alle sollen in Österreich in diesen Fonds einzahlen, aber jene


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