Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 372

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Es ist übrigens auch das nicht dabei – nichts in diese Richtung –, die Wertigkeit von Frauen zu erhöhen, die diese Kinder erziehen. Ich denke, so unvernünftig kann man eigentlich nicht sein, dass das auf die Dauer so bleibt.

Wir geben nicht auf, wir appellieren erneut und sind zuversichtlich, dass irgendwann einmal der Ruck durch Ihre Reihen gehen wird, Sie die Realität zur Kenntnis nehmen – ja, die Realität zur Kenntnis nehmen werden – und versuchen werden, diesem Land tatsächlich eine Zukunft zu schaffen. (Beifall bei der FPÖ.)

16.30


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Fuhrmann. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


16.30.46

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Kollegin Rosenkranz, eines muss ich Ihnen schon bei Ihrer Darstellung der Realität sagen: Auch wenn die Probleme da sind und wir diese auch ernst nehmen, dann hört sich das vielmehr an wie eine Schauergeschichte (Abg. Rosenkranz: Ist auch eine Schauer­geschichte!) von einer Politikerin, einer Mutter, die lieber den Kindern und Jugend­lichen in diesem Land Mut machen sollte. Wenn Sie die Perspektive haben, dass wir ohnehin alle aussterben, dann können wir jetzt alle nach Hause gehen und die Anarchie ausrufen. (Abg. Dr. Pilz: Wie soll man die Anarchie ausrufen, wenn wir ausgestorben sind?) Dann ist alles, was wir jetzt tun, in 50, 100 oder 500 Jahren völlig umsonst. Und dafür stehe ich als junger Mensch heute hier nicht. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich würde auch Sie einladen: Gehen Sie optimistisch in diese Welt! Wir leben in einer schönen Welt, junge Menschen haben es verdient, dass ihnen Mut gemacht wird, dass sie Chancen bekommen und dass sie auch von Erwachsenen, gerade von Politikern, dabei unterstützt werden. Das, was Sie machen, ist, Mutlosigkeit in die Welt zu setzen. Damit unterstützt man Kinder und Jugendliche in keinem Fall. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Lutz Weinzinger: Das war doch ein Aufruf!)

Frau Kollegin Zwerschitz hat vorhin gesagt, für Jugendliche sei in Österreich kein Platz. – Gerade das, was diese Bundesregierung gemeinsam auf die Beine gestellt hat, was auch nächste Woche noch einmal Thema sein wird, nämlich Jugendliche in den Prozess der Mitbestimmung, in den Prozess der Partizipation einzugliedern, nämlich jetzt schon, in einem früheren Alter – was ist denn das sonst, als jungen Menschen in diesem Lande Platz zu geben? (Abg. Öllinger: Warum sind Sie die ganze Zeit dagegen? Sie waren immer dagegen!)

Wir haben uns darauf geeinigt, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, und zwar aus mehreren Gründen. Und Sie stellen sich hier her und sagen: Für Jugendliche ist kein Platz? – Ich frage Sie vielmehr: Wo sind denn Ihre Jugendvertreter bei den Grünen? Wo sind denn die Jungen, die hier Jugendpolitik machen? – Ich sehe sie nicht. Und ich glaube, das ist auch der Punkt, nämlich jungen Menschen Verantwortung zu geben. Da hinken Sie der ÖVP jedenfalls hinterher. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie haben vorhin auch gesagt, Sie vermissen das Recht auf Bildung. Dann würde ich Ihnen empfehlen, den Artikel 2 des 1. Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschen­rechtskonvention nachzulesen. (Zwischenruf der Abg. Zwerschitz.) Dort heißt es – ich zitiere –:

„Das Recht auf Bildung darf niemandem verwehrt werden.“

Ich weiß, Sie sind eine neue Abgeordnete, aber vielleicht werfen Sie einmal einen Blick in die Verfassung. Dort werden Sie nämlich das Recht auf Bildung sehr wohl finden. Ich glaube, das sollte eine Grundvoraussetzung sein, die man zu wissen hat, bevor man hier Politik macht. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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