Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 383

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Ich denke, da kommen auch auf uns noch starke Umstrukturierungen zu. Wir erleben es ja bereits, dass Gemeinden sehr stark in das Gesundheitswesen eingebunden sind – bei uns in Tirol mit den Sozial- und Gesundheitssprengeln, die ja heute schon sehr viel an Prävention und Gesundheitsförderung leisten. Man kann es so formulieren: Gesundheit findet dort statt, wo wir leben.

Die österreichische Bevölkerung wird immer älter – das wissen wir –, und die Pflege- und Betreuungsansprüche werden qualitätsbewusster. Die große Herausforderung ist es auch in diesem Bereich, Gesundheitsförderung und Prävention so gezielt den Ein­zelnen und den Familien anzubieten, dass Pflegebedürftigkeit möglichst hintangehalten werden kann.

Meiner Überzeugung nach stellt sich gerade in der Prävention und Vorsorge auch die Frage: Wer nimmt daran teil? Wer nimmt daran warum nicht teil? Da ist auch das Thema Alleinerzieher relevant. Gerade, wenn man Frauengesundheit anschaut, fällt auf, dass sich Frauen oft einfach nicht die Zeit für Vorsorge nehmen, sondern schauen, dass die Familie diese Dinge konsumiert. Die Frage ist, wie wir die Menschen hin zur Vorsorge und zur Gesundheitsförderung bringen.

Weiters zur Gendermedizin, speziell im pharmakologischen Bereich: Wenn man sich Statistiken anschaut, sieht man, dass es gerade bei Psychopharmaka ein starkes Genderproblem gibt. Das ist das am dritthäufigsten verschriebene Medikament bei Frauen und wird bei Männern nicht so häufig verschrieben. Da wäre es auch wichtig, zu untersuchen, wo und wie sinnvoll diese Medikamente eingesetzt werden.

Ich bedanke mich auch bei unserer Ministerin, die sich im Gesundheitsbereich sehr engagiert und auch sehr viel Fachwissen einbringen kann, und wünsche ihr für die kommende Zeit sehr viel Elan und sehr viel Kraft dafür. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

17.06

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Öllinger zu Wort. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Herr Kollege.

 


17.06.42

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Bundesministerin, es tut mir leid: In fünf Minuten kann man nicht – auch wenn man es möchte – zur Familienpolitik und zur Gesundheitspolitik Stellung nehmen. Das ist unmöglich. Da haben Sie einen Vorteil mir gegenüber – zumindest theoretisch.

Ich spare mir also jetzt das Thema Gesundheit, obwohl es mich reizen würde, weil unser Angebot an und für sich steht: Sie haben unsere Kooperationsbereitschaft, auch was das sicher nicht einfache Thema Zusammenlegung von Kassen betrifft. Aller­dings bitte ich Sie, das nicht unter dem Primat, die Gebietskrankenkassen müssen zusammengelegt werden, zu forcieren, denn: Im Wesentlichen ginge es darum, dass wir endlich auch mit den berufständischen Kassen ans Ende kommen. (Zwischenruf des Abg. Neugebauer.– Ja, ich weiß, Kollege Neugebauer.

Ich glaube, dass das auch ganz vernünftig auszuhandeln wäre. Das kann ohnehin nicht von heute auf morgen gehen, aber ich glaube, wir kommen in der Gesund­heitspolitik nicht mehr weiter, wenn wir dieses Denken der Vergangenheit, dass ein jeder seine schwarze, rote oder sonst wie gestrickte Einheit irgendwie als „Territorium“ aufrechterhält, für die Zukunft weiterbauen. – Das nur als Anmerkung dazu. (Beifall bei den Grünen. Abg. Neugebauer: Es ist eine Frage, wie Verantwortung ...!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, jetzt möchte ich aber doch zu etwas Stellung nehmen, was eigentlich zwei Parteien betrifft. – Die eine ist das BZÖ: Kollege Darmann hat sich – ich weiß nicht, warum – bemüßigt gefühlt, bei diesem Tagesordnungspunkt


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