Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 471

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Strategien und Modelle für die gesamte Schulorganisation erarbeiten soll. Die Ergeb­nisse sollen in einem Bericht des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur dem Nationalrat vorgelegt werden.“

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Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Hauser. 8 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


11.02.22

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Ich hätte zuerst eine Anregung und eine Bitte: Wir diskutieren jetzt unter einem, wie wir immer so schön zu sagen pflegen, die Kapitel Unterricht, Kunst und Kultur, und das mischt sich ja laufend in den Wortmeldungen. Ich würde einmal anregen, das vielleicht für die kommende Budgetdebatte zu trennen, sodass wir zuerst möglicherweise alle zum Kapitel Unterricht sprechen und dann alle zum Kapitel Kunst und Kultur, weil es ja viel angenehmer ist, auf die Vorredner, die zur Schule sprechen, zu replizieren, und weil es, so glaube ich, damit dann auch für die Zuhörer viel einfacher ist, der Debatte zu folgen. Ich persönlich würde das als sehr angenehm empfinden, dass man sagt: Diskutieren wir einmal die Schule fertig, und dann gehen wir zu Kunst und Kultur weiter! – Dies nur als eine Anregung und eine Bitte für das nächste Jahr, weil es dann, glaube ich, auch für die Kollegen hier im Saal viel einfacher ist, der Debatte zu folgen. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Dr. Zinggl. – Abg. Dr. Brinek: Wir müssen das überhaupt reformieren!)

Sehr geehrte Frau Minister, Sie haben hier das Schlagwort hineingebracht: Die Schule soll Schüler fit für die Zukunft machen. – Ich glaube, das ist sicherlich das Richtige und ein vernünftiger Ansatz. Ich würde als Lehrer, der zwanzig Jahre lang unterrichtend tätig war und der auch in der Wirtschaft tätig ist, Folgendes meinen – was irgendwo die Klammer zwischen den unterschiedlichen Redebeiträgen von heute darstellt –: Wieso gehen wir nicht einmal her und versuchen, all die Probleme aufzuzeigen, die wir derzeit in der Schule, mit den Schülern und rund um die Schule haben? – Der gerade einge­brachte Antrag ist sicher grundvernünftig, und zwar insofern, als er vorsieht, einmal alle Probleme zu evaluieren.

Es hat aus unserer Sicht, aus freiheitlicher Sicht wirklich keinen Sinn, jetzt einfach herzugehen und zu sagen: So, wir machen jetzt die Gesamtschule, und mit diesem Konzept der Gesamtschule haben wir alle Schulprobleme mit einem Schlag gelöst! – Wenn das so funktionieren würde, wäre das ja ein toller Ansatz und müsste man sagen: So ist es! – Aber dem ist ja nicht so! Wie gesagt, ich bin seit zwanzig Jahren Lehrer, und ich darf im Folgenden nur einige Probleme auflisten, die es aus meiner Sicht gibt und die zu lösen sind. Und auf diese Probleme wird nicht nur von uns Freiheitlichen hingewiesen, sondern sie sind auch von anerkannten Schulexperten als solche aufgezeigt worden.

Da ist zunächst einmal das Problem der nicht vorhandenen Integration und der nicht vorhandenen Deutschsprachkenntnisse in weiten Bereichen der Volksschüler zu nennen. Man muss einmal klipp und klar feststellen, dass mittlerweile zu viele Schüler ohne ausreichende Deutschkenntnisse in die Schule einsteigen! (Abg. Dr. Brinek: Ja!) Da gibt es Schulen, mittlerweile sogar in Tirol, in Innsbruck, wo der Ausländeranteil oder der Anteil von Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache bei 80 Prozent liegt. Und da gibt es natürlich Probleme! (Abg. Dr. Brinek: Absolut richtig!)

Seien wir doch ehrlich: Wenn diese Schüler in eine Gesamtschule einsteigen, dann wird ja damit die Ausbildung nicht besser. Ich kann ja nur dann ausgebildet werden,


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