Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 589

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Die Betroffenen, betreuende Angehörige wie zu Pflegende, wünschen sich mehr Flexi­bilität und wollen auch mehr im Mittelpunkt dieser ganzen Organisationen stehen, und Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Leistungen müssen für sie gegeben sein. Daher sind Ist-Analysen zu den bestehenden Angeboten notwendig. Es ist ja nicht so, dass bis heute Betreuung und Pflege irgendwo „sumpft“, sondern es ist bis jetzt gute Arbeit geleistet worden. Es braucht einfach Ergänzungen. Und wir sehen, hier werden wichtige Schritte eingeleitet, damit diese Ergänzungen stattfinden können.

Kleine regionale Strukturen sind notwendig. Die betreuten Gebiete sollen überschaubar sein, räumliche Gegebenheiten, gewachsene Strukturen, demographisch bedingte Gegebenheiten sind zu berücksichtigen.

Ganz wichtig sind Information und Beratung.

Wie ich in meiner gestrigen Rede schon gesagt habe: Betreuung und Pflege finden auch dort statt, wo wir leben.

Ich möchte nur ganz kurz sagen, dass 30 Prozent der pflegenden Angehörigen berufs­tätig sind; 50 Prozent der pflegenden Angehörigen treten aus dem Beruf aus, um für Pflege zu Hause zu bleiben. Dazu muss man noch sagen, dass 70 Prozent dieser betreuenden Menschen, die zu Hause pflegen, sehr stark körperlich und psychisch belastet sind und bei diesen sehr viele Symptome auftreten, wie mangelnder Schlaf, soziale Isolation, Überforderung, familiäre Probleme und so weiter, weil es einfach ein Rund-um-die-Uhr-Job ist. Und diese Maßnahme, die wir jetzt setzen, soll dazu dienen, das zu verringern.

Ich möchte hier doch auch noch die Beurteilung des Pflegebedarfs und die Einstufung hinsichtlich des Pflegegeldes durch die pflegerischen Sachverständigen anführen. Ich habe in der „Sozialen Sicherheit“ diesen Artikel gelesen, bin aber trotzdem nach wie vor der Meinung, dass gerade die Information über Pflege von der Pflege her kommen muss.

Noch einmal: Bundesminister Bartenstein hat jetzt den arbeits- und gewerberechtlichen Rahmen geschaffen und ermöglicht eine legale Ausübung. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

18.11


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Frau Abgeordnete Rudas ist die nächste Red­nerin. Ebenfalls 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


18.12.02

Abgeordnete Laura Rudas (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Dass gerade ich als 26-Jährige über Pensionen rede, wirkt vielleicht ein bisschen strange, hat aber einen sehr ernsthaften Hintergrund. (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek.) Gerade meiner Generation wurde ja in den letzten Jahren eingehämmert, dass wir nicht mehr auf eine gesicherte Pension vertrauen können, und das gehört ... (Abg. Steibl: Das ist ein totaler Blödsinn! – Weitere Zwi­schen­rufe bei der ÖVP.) – Ein bisschen ruhiger! Es ist total ungesund, immer dazwi­schen­zurufen!

Es wurde uns ja eingeredet, wir können nicht mehr auf eine gesicherte Pension vertrauen. Das gehört in meinen Augen zu den schlimmsten Dingen, die man Men­schen antun kann, dass man sich nämlich als Staat aus der Verantwortung für soziale Sicherheit stiehlt. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Man hat uns erklärt, wir sollen privat vorsorgen, ohne zu sagen, wie sich das 20-Jährige leisten können sollen.

 


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