ist, davon insbesondere wieder junge Menschen und davon wieder insbesondere Frauen. Es wird festgestellt, dass jede zweite Frau zwischen 14 und 24 Jahren deutlich, aber immerhin schon jede zehnte Frau stark von Kaufsucht gefährdet ist.
Kaufsucht eröffnet dann eine Schuldenspirale, letztendlich enden viele dieser Personen im Privatkonkurs – Sie haben in den letzten Tagen in einer Pressekonferenz die Problematik des Privatkonkurses festgestellt –, und das hat insgesamt dramatische Folgen. Und gerade vor diesem Hintergrund halte ich die Prävention im Sinne von grundlegendem Verbraucherwissen und damit verknüpft Verbraucherbildung für besonders notwendig.
Ich denke, dass wir alle Sie dabei unterstützen, wenn Sie jetzt eine Arbeitsgruppe einrichten, Verhandlungen aufnehmen, was Verbraucherbildung als verpflichtendes Schulfach betrifft, denn es gibt wohl eine Reihe von Informationen, Einrichtungen, Beratungsinstitutionen für Verbraucher und Verbraucherinnen, aber um diese Angebote wahrnehmen zu können, braucht es gebildete Verbraucher, die eben in die Lage versetzt werden, verantwortliche Konsumentenentscheidungen zu treffen.
Soziale Gerechtigkeit ist eine Bildungsfrage, und damit ist
das also auch eine Frage des Zugangs zu dieser Bildung. So gesehen ist vielleicht
verpflichtende Verbraucherbildung/Verbraucherinnenbildung in Schulen auch
ein Mehr an sozialer Gerechtigkeit. Unsere Unterstützung haben Sie. Wir
hoffen, dass wir das vielleicht schon im nächsten Jahr in den Schulen begrüßen
können. – Danke sehr. (Beifall
bei der SPÖ.)
18.21
Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Donabauer. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.
18.21
Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Zunächst eine Sache, die mich zutiefst bewegt: Bitte, sehen Sie mich als gewählten Mandatar, so wie Sie einer sind!
Ich entnehme der Zeitung: Herr Landeshauptmann Voves sagt zu einer Gruppe von Schülern: „Da kommen die jungen Leute, die gar nicht wissen, welche Deppen da vor ihnen sitzen.“ – Voves sagt daraufhin in weiterer Folge, er entschuldige sich bei all jenen, die sich „betroffen fühlten“.
Ich möchte hier ganz klar feststellen: Nach solch einer Aussage haben der Herr Bundespräsident und der Herr Bundeskanzler akuten Handlungsbedarf! (Beifall bei ÖVP, FPÖ und BZÖ.)
So etwas können wir uns nicht bieten lassen – egal, in welcher Fraktion wir sitzen! Da geht es um das Ansehen der gewählten Vertreter unserer Republik. (Zwischenruf der Abg. Ablinger.) – Verzeihen Sie, würden Sie da applaudieren? Frau Kollegin, bitte, bringen Sie das in Ordnung, wir hören uns die Ergebnisse oder die Berichte an.
Zur Sache: Das Doppelbudget 2007/2008 ist ein gutes Budget mit vielen großartigen Ansätzen, so auch im Kapitel Soziales. Herr Bundesminister, Sie haben sich hier viel vorgenommen, und Sie können sich darauf verlassen, dass wir Sie dabei begleiten.
Das Thema Soziales ist natürlich sehr vielschichtig, und eines ist klar: All diese Sozialleistungen sind nur dann möglich, wenn die Wirtschaft in Ordnung ist, die Beschäftigung läuft, die Leute einen Job haben, die Landwirte aktiv sind, wir eine intakte Volkswirtschaft haben – das ist gegeben, und deshalb, glaube ich, ist es gut, dass wir uns in diese Richtung entwickeln. (Beifall bei der ÖVP.)
Wenn gemeint wird, dass es in den letzten Jahren ganz anders war, muss ich sagen: Nein, es war nicht anders! Sagen Sie mir ein Land außer Österreich, das in den letzten
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