Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 624

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den ländlichen Raum erstellt werden, wo es um die Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft geht, auch die Frauen anteilsmäßig gleichberechtigt davon profitieren. Auch bei der Umstellung des LEADER-Konzepts ist natürlich darauf zu achten, dass die Frauenprogramme dementsprechend Unterstützung finden. Auch da sind die Ansätze bereits erkennbar. Es ist nämlich angeregt worden beziehungsweise ist bewusst darauf geschaut worden, dass die LEADER-Aktionsgruppen auch von den Frauen genutzt werden, um ihre Programme durchsetzen zu können.

Der ländliche Raum mit der österreichischen Landwirtschaft ist nicht nur Lebens-, Ar­beits- und Erholungsraum, sondern vor allem auch ein Raum, wo in der Landwirt­schaft die Frauen einen Arbeitsplatz finden, der auch nachhaltig gestärkt werden muss.

Ich kann dazu nur sagen: Ohne Frauen ist kein Staat zu machen! Das ist allen be­kannt. Ohne Frauen funktioniert auch die österreichische Landwirtschaft nicht. (Beifall bei ÖVP.) Daher ist es auch zu begrüßen, dass der Gender-Ansatz im Agrarbudget so deutlich zu erkennen ist. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

10.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Schalle zu Wort. 8 Minuten Wunschredezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


10.29.38

Abgeordneter Veit Schalle (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Gestatten Sie, dass ich meinen heutigen Debattenbeitrag mit einem Zitat von Charles Darwin be­ginne:

„Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.“

Dieses Zitat soll uns allen, wenn nicht schon längst geschehen, klarmachen, wie wichtig für uns eine intakte Umwelt ist.

Trotz der budgetierten Erhöhungen im Bereich Umwelt muss ich aber dennoch darauf hinweisen, dass die ambitionierten Klimaschutzziele, die unter anderem anlässlich des letzten Europäischen Rates im März dieses Jahres beschlossen wurden, eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein werden.

In einer aktuellen Studie des Unternehmensberaters McKinsey ist von einer Summe von über 800 Milliarden € für ganz Europa die Rede, um den CO2-Ausstoß um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 zu reduzieren. Es wird also für alle europäischen Staaten eine immense Herausforderung sein, dieses Ziel, nämlich eine Reduktion des CO2-Ausstoßes zu erreichen. Für diese Bundesregierung scheint der Weg nur – und aus meiner Sicht ganz falsch – über den Zukauf von Zertifikaten möglich. Das ist ganz sicher der falsche Weg.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, da wird das Geld im Ausland investiert, noch dazu, wo überhaupt nicht klar ist, wohin das Geld wirklich geht. Das weiß keiner! Nicht einmal 1 Prozent ist zurzeit zertifiziert. Wir wissen alle, dass das eigentlich zum Groß­teil in die Atomwirtschaft geht. Hier wäre es aus meiner Sicht angebracht, die Mittel in Forschung und Entwicklung für erneuerbare Energien zu investieren, was wiederum zu einer Lawine an neuen Arbeitsplätzen führen und damit zusätzlich die heimische Wirtschaft stärken würde.

Nur eines dazu: Bei 1 Milliarde € an Investitionen in Gebäudesanierung könnte man 7,5 Millionen Quadratmeter Altbauwohnungen auf Passivhaus-Standard bringen. Das


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