Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 627

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Vergabe von Wohnbaufördermittel für Neubauten grundsätzlich an die Einhaltung und Erreichung entsprechender Energieeffizienzkriterien gekoppelt wird.“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Binder-Maier zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


10.35.46

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Herr Bundesminister! Zuallererst vollste Unterstützung der Aussagen von Kollegin Höllerer. Zum Zweiten an die Adresse des Kollegen Klement gerichtet: Ihr Frauenbild wird immer verworrener. Nehmen Sie zur Kenntnis, es ist Realität, dass mehr als 50 Prozent der Frauen Betriebsleiterinnen auf österreichischen Höfen sind und dass sie dort hervorragende Arbeit leisten! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Meine Damen und Herren, ich möchte mich nun einem kleinen Segment im Land­wirtschaftsbereich widmen. Der Monat April und abnorme Temperaturen zeigen auch in Österreich Auswirkungen. Zum Teil sind die Futtersilos leer. Der erste Heuschnitt, sagt man, ist eher schlecht, es gab keinen richtigen Regen, der Blütenstand zeigt sich verfrüht. Nutznießer dieser verfrühten Blütenpracht sind die Bienen. Ich betone: noch! – mit Rufzeichen –, denn wir sind mit Berichten aus den USA und auch aus Spanien konfrontiert, wo es zu Ausfällen von bis über 70 Prozent bei den Bienen gekommen ist. Darüber machen sich auch Österreichs Imker Sorgen. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein.

Skeptisch betrachten die österreichischen Imker die Rolle der Gentechnik. Es gibt noch keine klaren Antworten darauf, welchen Einfluss die Pollen von gentechnisch verän­derten Pflanzen auf die Bienen und den Honig haben. Derzeit haben wir in Österreich 31 000 Bienenstöcke, die von 23 000 sehr engagierten Imkerinnen und Imkern gepflegt und versorgt werden. Das Fehlen der Bienen hätte für die Menschen, für die Natur, für das Wachstum weitreichende Folgen: So kann es zu Ernteausfällen bei bestimmten Lebensmitteln kommen, vor allen Dingen bei Äpfeln, Birnen und 90 anderen Gemüse- und Obstsorten, wenn es nicht zur Bestäubung der Blüten durch die Bienen kommt. Auch Fleisch könnte knapp werden, wenn zum Beispiel wichtige Futterpflanzen fehlen.

Herr Minister, unter diesem Blickwinkel bedauere ich es sehr, dass es Ende 2006 zur Schließung des Instituts für Bienenkunde in Lunz am See in meiner Region gekommen ist. Zwei Mitarbeiterinnen beschäftigen sich dort noch mit der Pollenanalyse.

Meine Damen und Herren! Albert Einstein meinte einmal in diesem Zusammenhang: „Wenn die Bienen von der Erde verschwinden, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“

Ich würde meinen, das Phänomen Bienensterben darf nicht dramatisiert werden, Herr Minister, aber es muss sehr ernst genommen und Initiativen müssen gesetzt werden.

Im Übrigen schließe ich mich meinem Kollegen Gaßner an: Wir sind der Meinung, dass durch dieses Landwirtschaftsbudget mehr Gerechtigkeit in der Förderung der Land­wirtschaft und der Bäuerinnen und Bauern erreicht und auch umgesetzt werden muss. (Beifall bei der SPÖ.)

10.39


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort kommt Frau Abgeordnete Dr. Moser. 4 Minuten Wunschredezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


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