Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 630

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Förderungen und fallen zu Recht unter diesen Terminus. Der Hauptteil der Direkt­zahlungen, die an die Bauern gehen, beruht auf dem Prinzip Leistung und Gegen­leistung. Die Bauern brauchen keine Geschenke, die Bauern wollen keine Sozialhilfe­empfänger sein. (Beifall bei der ÖVP.)

Nein, wenn sie am Umweltprogramm teilnehmen, dann erbringen sie eine Leistung. Sie haben Mindererträge und haben einen Mehraufwand. Und die Zahlungen, die sie dafür erhalten, sind wahrlich keine Sozialleistungen. Oder wollen Sie behaupten, dass alle Mitarbeiter des Bundes in Summe in Österreich mit 9 Milliarden € pro Jahr gefördert werden? – Nein, auch diese Menschen erbringen Leistungen und bekommen dadurch ihr Geld. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Bauern erbringen Leistungen. Es sind erstens qualitativ hochwertige Lebensmittel, die sie erzeugen. Da ist es relativ einfach: Angebot und Nachfrage. Der Konsument bezahlt den Preis für diese Lebensmittel. In Wahrheit haben wir da das Problem, dass in Summe der Österreicher heute nur mehr 13, 14 Prozent des Einkommens für Essen und Trinken ausgibt. 1970 waren das noch ungefähr 30 Prozent.

Der zweite Teil dieser Leistungen sind Umweltleistungen. Diese müssen eben über die öffentlichen Haushalte gehen, und dafür haben wir Sorge zu tragen. Ich glaube, das ist mit diesem Budget ganz gut gelungen. Wenn man nur die ländliche Entwicklung hernimmt, so sieht man, dass im Budget 2007 345 Millionen € dafür vorgesehen sind. Wir lösen damit aus, dass inklusive der Länderleistungen und der Leistungen der EU 1 142 Millionen € zu den Bauern kommen. Das ist, glaube ich, eine gute Sache. Herr Bundesminister, ich darf mich bei dir recht herzlich dafür bedanken. (Beifall bei der ÖVP.)

Das ist auch insofern wichtig, als das ja Arbeitsplätze bedeutet: zirka 200 000 Arbeits­plätze bei den Bäuerinnen und Bauern und doppelt so viele in den vor- und nach­gelagerten Bereichen.

Insgesamt ist das ein gutes Budget für Österreich, für die Bauern in Österreich und für die Menschen in diesem Land. (Beifall bei der ÖVP.)

10.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort kommt Herr Abgeordneter Mag. Dr. Haimbuchner. Wunschredezeit: 8 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


10.49.30

Abgeordneter Mag. Dr. Manfred Haimbuchner (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bun­des­kanzler! Herr Bundesminister! Kollege Grillitsch hat seine Rede wie folgt begon­nen: Es ist erfreulich, hier als Bauernvertreter stehen zu dürfen.

Na ja, ich frage Herrn Kollegen Grillitsch – er ist gerade nicht anwesend –, was daran erfreulich ist, dass in den letzten 15 Jahren 90 000 Bauern unter ÖVP-Verantwortung ihren Hof verlassen haben. Was ist daran erfreulich? – Das möchte ich gerne wissen! Er ist jetzt leider nicht da. Wahrscheinlich hat er keine Antwort darauf.

Wo gibt es diesbezüglich einen Aufschrei der Bauernbündler? Das würde ich mir hier einmal in den hinteren Reihen bei der ÖVP erwarten. Sie sitzen hier im Parlament und haben diese katastrophale Entwicklung mitzuverantworten. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich kann immer nur das Soletti-Motto zitieren: Sie waren immer dabei. Immer waren Sie dabei! Sie haben das zu verantworten!

Im Unterschied zu jenen Landwirten, meine Damen und Herren von der ÖVP, die ihre Höfe zusperren müssen, haben Sie ein gutes Einkommen, müssen nicht Tag für Tag bei jedem Wetter um Ihr Überleben kämpfen. Ja, Sie können hier als Bauernvertreter


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