dass hinter diesen ganzen Anschuldigungen und den Vorgängen rund um die Razzien in Turin hauptsächlich Machtinteressen stehen. Österreich, ein kleines Land, aber in vielen Bereichen sehr erfolgreich, hat hervorragende Sportler hervorgebracht. Die vielen Siege oder Erfolge des österreichischen Schiverbandes scheinen anderen Verbänden ein Dorn im Auge zu sein. Dem Anschein, dass mit allen Mitteln versucht wird, den österreichischen Sport in ein schiefes Licht zu rücken, kann ich mich ganz einfach nicht entziehen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Mitterlehner.)
Dafür spricht ja auch die erste Handlung des IOC, Österreich für 16 Jahre von den Olympischen Spielen auszuschließen. Meines Erachtens hat hier das IOC seine Maske fallen lassen, die es dann zwar schnell wieder hinaufgeschoben hat, und sein wahres Gesicht gezeigt. Großen nationalen Verbände könnte so etwas nur recht sein.
Eine derartige Vorgangsweise kann sich Österreich meines Erachtens nie und nimmer gefallen lassen, denn das ist eine Pauschalverurteilung all jener Sportler, die mit in den Schmutz gezogen werden, die sich aber nichts haben zuschulden kommen lassen. Mit dieser Beurteilung finde ich mich übrigens nicht allein. Namhafte Sportler sind derselben Ansicht, und auch die aus meinem Wahlkreis stammende Geschwindigkeitskönigin Renate Götschl hat dies festgestellt und überdies noch mehr (Abg. Dr. Mitterlehner: Hans Knauß auch?) – ich zitiere abermals: „dass es bei Nationen, bei denen Doping nachgewiesen wurde, keine derartigen Konsequenzen gab.“
Aus dieser Aussage kann man schon erkennen, wo die wirklichen Interessen liegen. Doping ist sicherlich ein nicht zu akzeptierendes Vergehen, aber das hat für alle Verbände zu gelten.
Offenkundig wird auch ein gewisser Neid, Missgunst, Angst um
den Machtverlust bei ÖOC-Präsidenten Leo Wallner. Anstatt sich
nämlich hinter jene Sportler und Betreuer zu stellen, die öffentlich
beschuldigt werden, obwohl man den Beweis schuldig geblieben ist, dass sie
gedopt haben oder dass sie zum Doping beigetragen haben (Abg. Mag. Johann Maier:
Man muss nicht dopen!), anstatt also bei diesen Menschen den Glauben an
Rechtssicherheit zu stärken, anstatt das zu tun, schlägt er noch
einmal mit voller Wucht in die Kerbe des IOC, opfert 13 Bauern, um als
weißer König möglichst unbeschadet im Zentrum der Macht zu
bleiben. (Abg. Dr. Mitterlehner: Das ist ziemlich
peinlich!)
Österreich ist immer dann sehr stark mit dabei, wenn
die Sportler große Leistungen erbringen. Dann sind wir Olympiasieger, dann
sind wir Weltmeister und dann sind wir vorne mit dabei. Wenn es einmal in die
andere Richtung geht, würde ich mir dieses Wir-Gefühl mit jenen,
denen man den Beweis schuldig geblieben ist, dass sie schuldig sind, auch
wünschen. (Beifall bei der
FPÖ.)
16.09
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster kommt Herr Abgeordneter Mag. Maier zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.
16.10
Abgeordneter Mag. Johann Maier (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Wertes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Um einiges klarzustellen: Im Doping, werte Kollegen und Kolleginnen von der FPÖ, geht es nicht um ein Verschulden. Nach den internationalen Abkommen, das alle Verbände, auch der ÖSV, anerkannt haben, ist bereits der Besitz von Gerätschaften für verbotene Methoden, bereits der Besitz, Herr Kollege Kickl, von verbotenen Substanzen eine Verletzung internationaler Dopingbestimmungen. Und das löst Sanktionen aus.
Wir sollen hier nicht die Frage des Verschuldens diskutieren, sondern die Frage stellen, wie es möglich war, dass in einem angemieteten Haus nach der Blutbeutelaffäre in
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