Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 175

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deutlich hervorgekommen. Das ist einfach kein Spaß und das hat auch nichts mehr mit Sport zu tun.

Ich bin sehr froh darüber, dass wir heute hier einen wichtigen Schritt in eine Richtung gehen, mit dem wir anderen Ländern, die auch Sport fördern, Sport betreiben und uns vor allem auch im internationalen Wettbewerb als Konkurrenten gegenüberstehen, einen gewaltigen Schritt vorausgegangen sind. Es ist nur zu hoffen, dass die anderen Länder mitziehen.

Wir haben ja auch eine Vorbildwirkung für die gesamte Bevölkerung, vor allem für die Jugend, für die sportbegeisterte Jugend, und da ist dieser Schritt, diese Maßnahme heute eine ganz besonders wichtige.

Vielleicht noch kurz zusammenfassend: Die Ereignisse bei den Olympischen Winter­spielen in Turin, aber auch im internationalen Radsport – da gab es keine österrei­chische Beteiligung – haben dazu geführt, dass dieses neue Anti-Doping-Recht heute beschlossen werden kann.

Ich denke an den Weinskandal vor mehr als 20 Jahren zurück. In Italien gab es Tote, aber die österreichischen Weinbauern wurden pauschal verurteilt. Dennoch haben sich die Weinbauern diese Kritik sehr zu Herzen genommen, und jeder weiß, welcher Auf­schwung dadurch möglich war.

An dieser Stelle erlaube ich mir auch die Sinnhaftigkeit dieses Gesetzes zu loben, aber zur Umsetzung sind alle gefordert, das ÖOC sowie sämtliche Sportverbände. Kontrol­len werden stattfinden müssen, es wird wieder schwarze Schafe geben, aber ich bitte und ich gebe zu bedenken, dass diese zu bestrafen sind. Eine ganze Sportart zu ver­urteilen ist nicht fair und darf auch nicht vorkommen. An dieser Stelle möchte ich auch an die Medien appellieren, sensibel zu berichten und keine Pauschalvorverurteilungen vorzunehmen.

Ich schließe mich dem Staatssekretär an, der meint, mit dieser Regelung durchaus sehr zufrieden sein zu können. Herr Staatssekretär, ich gratuliere dazu recht herzlich. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

16.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun kommt Herr Abgeordneter Fazekas zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


16.18.19

Abgeordneter Hannes Fazekas (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Mit der heutigen Beschlussfassung ist wohl ein immens wichtiger Schritt in der Geschichte des österreichischen Sports gesetzt worden, ein notwendiger Meilenstein, aber mit sehr ernstem Hintergrund.

Mit dem Bundesgesetz über die Bekämpfung des Dopings im Sport positioniert sich der Gesetzgeber ganz klar und bringt damit zum Ausdruck, dass es wohl nicht sein kann, tatenlos zuzusehen, wenn Umstände und Fakten eintreten, die nicht nur dem Sport im Allgemeinen schaden, sondern in erster Linie den Athleten und den Athletin­nen und dem Ansehen eines ganzen Landes.

Die Frage, die sich aber aufwirft und die meiner Meinung nach auch intensiv diskutiert und erörtert werden sollte, ist der Umstand, wieso es grundsätzlich möglich ist oder im­mer wieder vorkommt, dass sich Athletinnen und Athleten dopen wollen oder vielleicht auch dopen müssen. Und einige wesentliche Umstände dafür liegen für mich ganz klar auf der Hand.

Das ist auf der einen Seite der immense Leistungsdruck, dem Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern ausgesetzt sind. Wir kennen das: Eine gesamte Nation fiebert an den


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