Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll25. Sitzung / Seite 200

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Ich bin natürlich den Frauen, den Kolleginnen viel öfter begegnet, denn 1990 war noch alles getrennt. Da hatten die Grünen einen eigenen Eingang mit einem eigenen Portier, es war die Stimmung eine ganz andere; Maria Fekter wird sich erinnern. Damals war es vielfach so, dass der einzige Ort, wo man Kolleginnen der anderen Fraktionen so­zusagen außerhalb eines Ausschusses begegnen konnte, das Damenklo war. Alles andere war separiert und getrennt.

Das hat sich sehr maßgeblich verändert. Die Kollegialität, die Solidarität untereinander ist meines Erachtens gestiegen – jetzt immer aus dem Blickwinkel einer Abgeordneten der Grünen gesehen. Und ich freue mich sehr, Frau Präsidentin, dass Sie – darüber freue ich mich wirklich sehr! – jetzt extra Platz genommen haben auf dem Präsidium, weil Maria Fekter und ich unsere letzten Reden von diesem Platz aus halten. So inter­pretiere ich es, denn eigentlich wäre ja rein vom „Radl“ her Eva Glawischnig jetzt dran. Es erfüllt mich mit ganz besonderer Freude, dass ich meine Abschiedsrede unter dem Vorsitz einer Präsidentin, nämlich des ersten weiblichen Präsidenten des österreichi­schen Nationalrates, halten darf, und fast wäre es auch so gewesen: der ersten grünen Präsidentin dieses Landes.

Ich möchte mich für die Kollegialität und für die Solidarität bedanken. Ganz am Anfang wurde ich einmal gefragt: Was ist Ihr Motto in der Politik? Sie kennen das alle. Ich habe mir gedacht: Was heißt „Motto“? Ich komme in die Politik, um etwas zu verändern. Aber es sind die Gesetzmäßigkeiten auch der Medienwelt, dass man ein Motto braucht. Ich habe mir gedacht, ein Motto reicht für mich nicht, ich brauche zwei. Und das erste Motto war und ist immer noch: Einsprachigkeit ist heilbar! Und das zweite Motto ist: Wer kämpft, der kann verlieren – aber wer nicht kämpft, der hat verloren! Und diesem Motto werde ich in meiner neuen Funktion auch treu bleiben.

Ich hoffe auf die Unterstützung von Ihnen allen für die Volksanwaltschaft, denn die Volksanwaltschaft vertritt genauso wie das Hohe Haus die Bewohner und Bewohnerin­nen dieses Landes.

Lipa hvala! Dovidjenja! (Anhaltender Beifall bei Grünen, SPÖ und ÖVP.)

19.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Sehr geehrte Frau Abgeordnete Mag. Stoisits, lassen Sie mich vielleicht damit beginnen: Sie haben einen wichtigen Hinweis gegeben auf das Geschäftsordnungskomitee. Es gibt ja nur einen Querverweis, was die Rede­zeit der Volksanwälte auf der Regierungsbank betrifft. Das heißt, hier gelten doch weit­gehend die Möglichkeiten von Regierungsmitgliedern, und der Hinweis jetzt hat durch­aus dazu angeregt, darüber nachzudenken, wie wir das in Zukunft halten werden.

Aber Spaß beiseite. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen auch alles Gute und viel Erfolg! Ich denke, zwei Frauen als Volksanwältinnen sind ein sehr, sehr wichtiges, gu­tes Signal. Es ist, wie Sie beide gesagt haben, auch Frau Dr. Fekter, sehr, sehr oft so, dass gerade Frauen diejenigen sind, die die Dienste der Volksanwaltschaft am aller­notwendigsten brauchen. Wir werden uns bald wieder hier in diesem Hause sehen, und ich wünsche mir im Namen von uns allen, den Abgeordneten mit Ihnen, eine gute Kooperation, ein gutes Zusammenwirken im Dienste der Menschen in Österreich! Alles Gute! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Haimbuchner. 3 Minuten Wunsch­redezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


19.32.00

Abgeordneter Mag. Dr. Manfred Haimbuchner (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Minis­terin! Hohes Haus! Werte Damen und Herren! Es fällt mir jetzt natürlich etwas schwer,


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