Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 212

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ist das doch eine gute Sache auch in diesem Bereich. Wir haben mit vielen Menschen zu tun, die gewisse Burnout-Syndrome haben und die dann irgendwann frühzeitig so­zusagen in die Pensionsschiene gebracht werden, und diesen Menschen wird dieses Aussetzen von einem Jahr sicherlich helfen.

Zum Schluss, meine sehr geschätzten Damen und Herren: Wir hätten uns für diese Novelle auch etwas in Bezug auf Amtstitel überlegen können. Amtstitel sind doch heute geradezu völlig anachronistisch. Es ist kein Zeichen von besonderer Qualität, ob je­mand ein Lehrer oder ein Oberlehrer ist, ob jemand ein Regierungsrat oder ein Ober­regierungsrat ist. Daher sollte man sich in Vorbereitung einer nächsten Dienstrechts-Novelle auch einmal intensiv mit diesen Amtstiteln befassen, denn: Das ist nicht wirk­lich das Motivierende für einen Beamten, ob er beispielsweise ein „Ober-“ davor hat oder nicht, sondern wesentlich sind sein Dienstplatz und seine Aufgabenstellung. (Bei­fall bei der SPÖ.)

18.43


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Bri­nek. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Kollegin.

 


18.43.42

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Frau Bundesministerin! Herr Präsident! Ho­hes Haus! Meine Damen und Herren, ich möchte ein paar Bemerkungen zu dieser No­velle machen, mit der etwas Wichtiges sichergestellt wird, nämlich dass AbsolventIn­nen von Fachhochschulen sowie Absolventinnen und Absolventen von Universitäten gleichgestellt sind. Das hat Kollege Niederwieser schon angesprochen. Ich möchte aber der Wahrheit die Ehre geben und sagen, dass das nicht erst ein Verdienst der Verhandlungen ist, die in den letzten Wochen und Monaten stattgefunden haben, sondern – wenn Sie sich vielleicht erinnern – bereits in der vergangenen Legislaturpe­riode war das Gegenstand im Verfassungsausschuss. Und das wird heute, mit dieser längeren Vorgeschichte eben, verabschiedet. Warum, und was ist dazu ernsthaft anzu­merken? – Als diese junge Einrichtung Fachhochschule Mitte der neunziger Jahre ge­schaffen wurde, waren diese Fachhochschulen in erster Linie mit Studiengängen für Wirtschaft und Technik betraut. Niemand hat sich Sorgen gemacht, wie die Abgänge­rinnen und Abgänger im öffentlichen Dienst eingestuft werden; die Privatwirtschaft hat dazu auch keine weiteren Anmerkungen gemacht.

Mit der Weiterentwicklung hinsichtlich Gesundheits- und Sozialberufe ist es selbstver­ständlicher, dass diese Absolventinnen und Absolventen in Bereichen des öffentlichen Dienstes ihre berufliche Verwirklichung finden, und daher ist es wichtig – auch unter dem Aspekt, dass das wahrscheinlich mehrheitlich Frauen sein werden, wobei wir uns natürlich sehr über diese Studierenden freuen –, dass diese Absolventinnen und Absol­venten Gleichstellung erfahren.

Etwas Wesentliches noch: Die Fachhochschulen – das ist der Dank auch für die Arbeit, die dort geleistet wird – haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie sowohl hinsichtlich des Ausbildungsteiles, wenn man das so trennen kann, als auch hinsicht­lich des Forschungs- und Wissenschaftsteiles durchaus an das Niveau, an die Arbeit der Universitäten angeschlossen haben und damit die Absolventinnen und Absolven­ten „anschlussfähig“ im Sinne des studienmäßigen Anschließens auch an das Dokto­ratsstudium sind. Was die AbsolventInnen- und Studierenden-Chancen angeht, wird damit eine Gleichstellung erreicht, auch dank der guten vorangegangenen Diskussion und dank der großen Zustimmung – und ich möchte an dieser Stelle auch all jenen Dank sagen, die bisher an diesen Fachhochschulen gewirkt haben. (Beifall bei der ÖVP.)

18.46

 


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