Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 240

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Es freut mich und spricht auch für unsere Tourismussprecherin, Frau Abgeordnete Mag. Melitta Trunk, dass sie sich hartnäckig mit Hilfe der Opposition durchgesetzt hat, das Motto „Neu regieren“ durchgesetzt und tatsächlich diesen Antrag auch auf die Ta­gesordnung gebracht hat und dort die ÖVP – dafür sei jenen gedankt, die ihren Beitrag dazu geleistet haben – wieder auf Linie gebracht hat, nämlich gemeinsam für den Tou­rismus zu kämpfen. Das ist, glaube ich, die Hauptherausforderung, die wir haben. (Bei­fall bei der SPÖ.)

Auch wenn es nicht mehr Masterplan heißt, sondern Tourismusstrategie, soll es uns recht sein, denn für uns, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ist der Inhalt wichtig, den wir hier vorantreiben. Die enorme Bedeutung des Tourismus muss in allen Köp­fen – auch in denen, die sich nicht laufend damit auseinandersetzen – festgesetzt wer­den. Kaum in einem anderen Bereich der Wirtschaft – und das gilt auch für unser ge­sellschaftliches Leben – sind die politischen Rahmenbedingungen so entscheidend wie gerade im Tourismus und in der Freizeitindustrie.

Wie lauten denn die Schlagzeilen von Klimaexperten in den letzten Tagen? – Jahrhun­dertsommer 2003 wird zur Normalität; Alpengletscher werden bis 2050 verschwinden.

Was heißt das: Klimawandel? – Wer muss handeln? Die Politik!

Was heißt das für die Infrastruktur? – Wer muss handeln? Die Politik!

Was heißt demographischer Umbruch? – Wer muss handeln? Die Politik!

Meine Damen und Herren, sauberes Wasser, reine Luft, geschultes Personal, ge­schützte Lebensräume und moderne Infrastruktur sind jene Punkte, die uns die Touris­mus-Enquete sehr dramatisch vor Augen geführt hat.

Aus dem Regierungsprogramm sind die fixierten Modellregionen aus unserer Sicht ein optimales Angebot, das allen Beteiligten die optimalen Chancen gibt, auch die Risiken zu erkennen. Es gilt, die Begeisterung zu wecken. Als Beispiel, was alles an Ideen aus solchen Modellregionen entstehen kann, möchte ich kurz die Geschichte des Hotels Beck in Vorarlberg, in Brand, erzählen. Sie alle kennen aus Ihren Bundesländern ver­mutlich Ähnliches, aber es sind immer nur Einzelprojekte, die hier entstehen können.

Ein Hotelier hat sich dort des Bogensports angenommen und innerhalb weniger Jahre mehrere wunderbare 3D-Parcours geschaffen, in denen Wildtiere simuliert werden, und er hat eine Menge von Bogenschützen, die es europaweit gibt, dazu animiert, tat­sächlich dorthin zu kommen. Hier spazieren die Leute, wie andere golfen gehen, mit Pfeil und Bogen durch den Wald. Er hat damit das Sommerloch zur Gänze gefüllt. Er kann sich also sowohl im Winter als auch im Sommer über eine hohe Auslastung freu­en und hat eigentlich alle Ziele, die er wollte, damit erreicht.

Die gesamten Nebeneffekte kann ich jetzt nicht aufzählen, weil das Licht hier leider schon leuchtet. (Heiterkeit.) Es ist wirklich eindrucksvoll, was geschehen kann, wenn es gelingt, über solche Modellregionen die Menschen zu begeistern, sie dazu zu brin­gen, neue Ideen zu entwickeln, und ihnen Ziele und Unterstützung zu geben in ihrem Bemühen, den künftigen Herausforderungen tatsächlich Herr zu werden.

Ich bin überzeugt, wenn es uns gelingt, diese Modellregionen Österreichs so zu situie­ren, dass sie diesen neuen Input geben, dann werden wir jenen Wachstumsschub, den wir auch im Tourismus brauchen, damit erreichen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

20.19


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Obernosterer. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abge­ordneter.

 


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