Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 146

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menarbeitet, um hier etwas weiterzubringen. Ich möchte hier auch öffentlich auf die Homepage zur Kampagne, „www.nachdenkenstattnachschenken.at“, hinweisen. Dort findet man sehr viele inhaltliche Hinweise für alle betroffenen Gruppen, von den Eltern über die Jugendlichen selbst, bis hin zu den Gastronomen.

Damit bin ich bei einem weiteren entscheidenden Thema, und zwar dem Jugend­schutz. Besserer, effektiver Jugendschutz, insbesondere im Zusammenhang mit Alkohol­missbrauch, führt nur über einen einheitlichen Jugendschutz. Ich weiß, dass das ein langer Weg war, aber er ist so weit gegangen worden, dass es jetzt in dieser Richtung auch zu einem gemeinsamen, vereinheitlichten Jugendschutz kommt.

Eines ist mir in diesem Zusammenhang auch noch wichtig, und zwar die Partner- und Elternbildung. Sie war und ist immer noch ein Tabuthema. Ich denke, das ist eine der wichtigsten Maßnahmen – nach all den finanziellen Mitteln, die wir Familien zur Verfügung stellen –: Elternbildung, Unterstützung von Eltern in Situationen, in denen sie nicht mehr wissen, wie es mit den Kindern weitergeht.

Genau das müssen wir tun, und ich denke, das muss sogar ein Grundrecht für Familien von heute werden. Denn die Zeit ist schnelllebiger geworden, die Jugend hat weniger Zeit, Sicherheiten zu finden. Geben wir ihnen Sicherheiten, setzen wir Grenzen, und vergessen wir nicht, dass wir als Erwachsene Vorbild oder Vorbilder sind! (Beifall bei der ÖVP.)

16.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Bucher. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


16.18.34

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Frau Bundesminis­ter! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nur zur Aufklärung: Wir sind zwar auf der Rednerliste als Contra-Partei gemeldet, wir werden aber dieser Initiative der Koalitions­parteien selbstverständlich unsere Zustimmung geben, weil es ja richtig und wichtig ist, wenn Initiativen gesetzt werden, mit denen versucht wird, das Problem Komatrinken in den Griff zu bekommen.

Meine charmanten Vorrednerinnen haben ja schon ausgeführt (Ah-Rufe bei der ÖVP), dass es ein mehrdimensionales Problem ist, das nicht einfältig und nicht einseitig diskutiert werden darf. Ich habe mich eigentlich zu Wort gemeldet, weil in den Medien oft der Eindruck entsteht, dass die Gastronomie und die Tourismuswirtschaft immer wieder ein wenig daran schuld wären, dass dieses Komatrinken jetzt zu einem aus­ufernden Problem geworden ist.

Ich glaube, die Frau Bundesminister hat auch schon aus sehr vielen Gesprächen mit Kollegen Hinterleitner die Erfahrung gewonnen, dass die Gastronomie sehr bestrebt ist, diesen Vorwurf von sich zu weisen. Ich sage auch dazu, dass in vielen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen immer wieder zum Vorschein kommt, Frau Bundes­minister, dass viele Jugendliche ins Lokal kommen, nachdem sie vorher schon Kontakt mit Alkohol gehabt haben, und die Gastronomen auch in Nachtlokalen nicht mehr die großen Umsätze machen, die sie früher gemacht haben.

Es kommt auch noch ein anderer Umstand hinzu: Viele Jugendliche kommen in Dis­kotheken, bestellen dort ein Cola, nehmen eine Flasche Whisky aus der Tasche und mixen sich dort selbst ein Getränk zusammen. Das ist ein Umstand, dem wir in der Praxis oft begegnen. Daher ist diese Beschuldigung, die in der Berichterstattung oft durchschlägt, nicht immer gerechtfertigt.

Wir haben auch festgestellt, dass es zwar eine Verordnung gibt, wonach es in der Gastronomie zwei kostengünstige Getränke geben muss, die billiger als das günstigste


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