Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 154

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allem die Eltern, die hier die Verantwortung gegenüber ihren Kindern haben. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten des BZÖ.)

Wir versuchen, Hilfestellung anzubieten. Jetzt wird gerade eine Hotline eingerichtet, die ähnlich wie „Rat auf Draht“ für Jugendliche für Eltern funktioniert, wo diese 24 Stunden, sieben Tage in der Woche Hilfestellung in Extremsituationen bekommen können. Wir haben aber natürlich auch Familienberatungsstellen, wo Psychologen, wo Entwick­lungs­psychologen, wo Erziehungspädagogen sind. Da geht es darum, die Akzeptanz und die Kenntnis von Eltern, dass es diese Stellen gibt, zu fördern und sie auch dort hinzubringen, wenn sie Fragen, wenn sie ein Problem in der Erziehung ihrer Kinder haben.

Es ist natürlich auch wesentlich, dass wir die Schulen einbeziehen. Die Schulen sind der zweite große Bereich, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten. Ich habe hier gemeinsam mit Kollegin Claudia Schmied das Projekt „Gesunde Schule“ gestartet, wo wir nicht nur Ernährung und Bewegung, sondern auch Prävention und das Erklären und den richtigen Umgang mit Alkohol in den Schulen als eines der zentralen Themen des Unterrichts etablieren. Ich glaube, dass das eine sehr gute Möglichkeit ist.

Im Rahmen des Jugendportals www.jugendinfo.at kommen wir auch dem Auftrag der EU gemäß dem Weißbuch Jugend beziehungsweise dem Europäischen Jugendpaket nach, Jugendinformation verstärkt zu etablieren. Ich denke, dass wir über diese moder­nen Medien auch verstärkt an die Jugendlichen herankommen können.

Ich habe über die Peer-Education schon etwas gesagt und möchte auch hier ein ganz neues Projekt vorstellen, das wir gemeinsam mit der Fachhochschule Krems beginnen, und zwar geht es um ein Ausbildungsseminar für Responsible Serving, wo auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gastronomie entsprechend ausgebildet werden, wie sie umgehen mit Jugendlichen, die entweder schon im alkoholisierten Zustand sind oder mit denen es zu Problemen kommt. Denn ich glaube, dass wir hier einfach die Sinne dieser Menschen in diesen Ausbildungsstrukturen schärfen müssen.

Im medizinischen Bereich gibt es gerade im Bundesland Vorarlberg einige sehr schöne Projekte, wo versucht wird, in den Spitälern bei Einlieferung von Jugendlichen mit Alkoholvergiftungen mit Sozialarbeitern nicht nur mit den Jugendlichen, sondern auch mit den Eltern Kontakt aufzunehmen und zu schauen, wie weit ein Suchtpotential bereits gegeben ist, respektive mit ihnen gemeinsam zu erarbeiten, welche Möglich­keiten es gibt.

Eines wird uns aber nicht erspart bleiben – bei allen Möglichkeiten die wir haben, legistischer Natur, mit den Gastronomien, mit Kampagnen, mit den Schulen, mit den Familien –: Wir sind die Vorbilder.

Letztendlich gebe ich allen Vorrednern recht: Wir dürfen nicht in Richtung eines absoluten Alkoholverbotes gehen. Wir müssen aber auch unsere Verantwortung erken­nen und sehen, wie wir mit diesem Genussmittel Alkohol richtig umgehen. Und die Bierflaschen den Sechsjährigen holen zu lassen, halte ich nicht für den richtigen Weg. Wir müssen vorleben, dass wir uns letztendlich gut unterhalten können, auch ohne betrunken zu sein. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Fuhrmann. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


16.52.03

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundes­minister! Hohes Haus! Frau Bundesminister, ich möchte mich bei Ihnen sehr, sehr


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