Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 155

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herzlich bedanken für das Aufmerksammachen auf all jene, die es sich leicht machen, die sich hinstellen und sagen: Schaut euch die Jugendlichen von heute an, die haben nichts Besseres zu tun, als zum Alkohol zu greifen! Zum anderen möchte ich mich bedanken, dass Sie sehr schnell einige Maßnahmen in die Wege geleitet haben, um auch im Sinne der Prävention tätig zu werden. Ich glaube, die klare Differenzierung zwischen Kindern und Jugendlichen und deren Alkoholkonsum ist auch ein sehr wesentlicher und wichtiger Ansatz.

Hier wurde bereits vorangestellt, dass es nicht um Verbote und Strafen geht, die ja bekanntermaßen bei Jugendlichen oft genau das Gegenteil bewirken können, sondern dass es vielmehr darum geht, auf der einen Seite Jugendliche in die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen einzubeziehen und auf der andern Seite auch in den Vorder­grund zu stellen, dass es auch darum geht, ein sinnvolles Maß an Alkohol­konsum erlernbar zu machen. Kollegin Zwerschitz hat sogar von Alkoholkompetenz ge­sprochen, was in dem Zusammenhang wahrscheinlich auch gar nicht so falsch ist.

Folgendes möchte ich aber schon betonen und damit auch ganz kurz auf die Rede der Kollegin Zwerschitz noch eingehen: Sie haben gesagt – und das stimmt –, dass Leute versuchen, hier wahrscheinlich auch auf Kosten von Jugendlichen Geschäfte zu machen. Sie haben auch gesagt, Alkohol ist eine Einstiegsdroge. Das alles unter­streiche ich, und ich gebe Ihnen völlig Recht. Ich erinnere aber nur daran, dass es Zeiten gab, wo die Grünen – und ich weiß nicht, ob sie diesbezüglich vielleicht ihre Meinung geändert haben – über Alkohol gar nicht diskutiert haben, sondern gesagt haben: Eigentlich stehen wir dafür ein und ist es sinnvoll, leichte Drogen wie Cannabisprodukte zu legalisieren.

Da möchte ich schon noch an Sie appellieren: Wenn wir heute über Alkohol reden und das vor einigen Jahren vielleicht noch eine Selbstverständlichkeit war, dass das als Tabuthema gesehen wurde oder nicht als Gefahr erkannt wurde – sagen wir so –, hoffe ich, dass Sie durchaus von Ihrer Sicht der Dinge, nämlich weiche Drogen zu legalisieren, Abstand genommen haben und mit uns auch sinnvoll darüber diskutieren, wie wir Jugendliche dabei unterstützen können, nicht in die Alkoholfalle zu tappen! (Beifall bei der ÖVP.)

16.54


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste kommt Frau Abgeordnete Mag. Muttonen zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


16.54.42

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Ich freue mich, heute zu einem Antrag sprechen zu können, der auf Initiative der SPÖ entstanden ist und ein Präventionspaket gegen den Alkohol­konsum von Kindern und Jugendlichen, gegen das so genannte Komatrinken zum Inhalt hat.

Das Problem von übermäßigem Alkoholkonsum ist in unserer Gesellschaft ja an sich nicht wirklich etwas Neues. Alkohol ist Teil unserer Lebenskultur, ist leicht verfügbar und wird gesellschaftlich akzeptiert. Im Gegensatz zu Nikotin, wo mittlerweile weltweite Kampagnen laufen, wird der Alkoholkonsum und dessen Auswirkungen meist bagatellisiert und auch tabuisiert.

Internationale Studien zeigen, dass die Zahl der Jugendlichen, die Alkohol trinken, eher rückläufig ist, problematisch ist aber die steigende Zahl derjenigen, die exzessiv und in sehr jungem Alter trinken. Diese Entwicklung ist beängstigend, weil es sich bei Alkohol


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