Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll30. Sitzung / Seite 43

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10.32.25

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! (Zahlreiche Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von ÖVP und FPÖ.) – Frau Präsidentin, bitte!

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer (das Glockenzeichen gebend): Etwas mehr Ruhe bitte, meine Damen und Herren Abgeordneten! Herr Abgeordneter Bucher ist am Wort!

Herr Abgeordneter, bitte setzen Sie fort!

 


Abgeordneter Josef Bucher (fortsetzend): Lieber Ewald Stadler, es ist dir zweifels­ohne gelungen, in diese doch trockene und spezielle Materie eine humorvolle Facette hineinzubringen. (Abg. Strache: Sie machen es wieder trocken!) Ich mache es nicht trocken, Herr Klubobmann Strache, sondern ich mache es verantwortungsvoll, denn im gesamten Untersuchungsbereich, dem wir uns in den letzten acht Monaten verpflichtet gefühlt haben, ging es um sehr viel Geld, ging es um sehr viel Vertrauen und ging es um Skandale, die aufgedeckt werden sollten. Und bei dieser Gelegenheit sage ich auch Ihrem Kollegen und Ausschussvorsitzenden ein Dankeschön für die Vorsitzfüh­rung. – Das hätten Sie jetzt wahrscheinlich von mir nicht erwartet, weil wir ja eine an­dere Meinung zur Vorsitzführung haben.

Wir haben immer gesagt, es sollen unabhängige, pensionierte Richter die Vorsitzfüh­rung übernehmen. Das ist eine Meinung von vielen. Aber ich sage auch dazu, dass Herr Kollege Graf das sehr gut, dass er das sehr kompetent gemacht hat, weil er sich wahrscheinlich als einer der wenigen mit allen 18 Beweisthemen am intensivsten be­schäftigt und befasst hat. Daher auch ein Dankeschön an ihn! Auch ein Dankeschön vor allem an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Hauses, an das Stenographi­sche Protokoll, das Sensationelles für uns geleistet hat, damit wir unsere ehrgeizigen Ziele verfolgen und alle Beweisthemen auch entsprechend behandeln konnten. Ich be­danke mich auch bei den Mitarbeitern unseres Klubs, die mir zur Seite gestanden sind.

Aber eines, meine sehr geehrten Damen und Herren, bleibt festzustellen: Der Banken-Untersuchungsausschuss stand im Schatten des Eurofighter-Untersuchungsausschus­ses. Viele Bürgerinnen und Bürger haben die Ausschüsse miteinander verwechselt und wussten gar nicht, dass wir zwei Ausschüsse hier in diesem Haus abzuführen hatten. Und am Ende dieser acht Monate, das ich jetzt bedauere, offen gestanden, bleibt die Erkenntnis übrig, dass im Gegensatz zum Eurofighter-Untersuchungsausschuss der Banken-Untersuchungsausschuss mehr Erkenntnisse ans Tageslicht gefördert hat, dass wir mehr gefordert sind, was die Rahmengesetzgebung anlangt, als beim Euro­fighter-Untersuchungsausschuss. Somit bleibt festzustellen, dass es eine sinnvolle In­vestition war und dass es von unserer Seite auch richtig war, vor allem dem BAWAG-Untersuchungsausschuss unsere Zustimmung zu geben.

Herr Kollege Graf hat die Arbeit im Ausschuss mit einem Marathonlauf verglichen. Ich bin selbst Läufer und weiß: Es gibt immer zwei Arten von Läufern: die einen, die sofort lossprinten, ohne zu wissen, welche Distanz in nächster Zukunft auf sie zukommt – Kollege Cap weiß das auch, deswegen enttäuscht mich das ein bisschen, weil ich weiß, dass er ein sehr routinierter Läufer ist, aber wahrscheinlich hat ihn das Alter dazu veranlasst, doch noch eine Verschnaufpause einzulegen und diesen Lauf zu unterbre­chen –, und die zweite Kategorie der Läufer sind eben jene, die langsam loslaufen, so wie das BZÖ (Heiterkeit), langsam, Kräfte schonend, weitsichtig, aber in dem Wissen, dass das Ziel noch 42 Kilometer entfernt ist (Abg. Mag. Trunk: Sehr weit entfernt ist!), dass man aber durchhalten kann, wenn man die Kräfte bündelt und wenn man die Kräfte spart, für die entscheidenden letzten Kilometer, Frau Kollegin, auf die es nämlich ankommt.

 


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