Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll35. Sitzung / Seite 65

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

(6) Die gemäß (4) oder (5) berechneten Haushaltslohnsteuern jedes Haushalts werden mit den zugehörigen statistischen Gewichten multipliziert und alle so entstandenen Produkte zum Gesamtlohnsteueraufkommen für das betreffende Modell aufsummiert.

Die beschriebenen Berechnungen wurden mit Hilfe des Tabellenkalkulationspro­gramms Excel durchgeführt. Dabei war es möglich, jeweils die Mikrozensusdaten für ein Bundesland (ca. 6.000 Befragte) in einem Rechengang zu bearbeiten. Tabelle 3 zeigt das beschriebene Verfahren in allen Einzelschritten anhand der ersten 32 Perso­nen des Mikrozensus 1993 aus dem Bundesland Steiermark.

IV. Ergebnisse der Lohnsteuerberechnungen für alle untersuchten Modelle und Dis­kussion

Wie im Abschnitt III erläutert, ist die Qualität der Daten des Mikrozensus 1993 wesent­lich besser als die des Jahres 1991. Daher wurde der größte Teil der Berechnungen mit Hilfe der Daten aus 1993 durchgeführt und nur für ein ausgewähltes Modell (Vo­nach A) auch das Lohnsteueraufkommen mit Hilfe der Daten des Mikrozensus 1991 berechnet, um die Genauigkeit der verwendeten Daten und Rechenverfahren abzu­schätzen und zu überprüfen (vgl. Abschnitt VI).

Im Einzelnen wurden folgende Berechnungen des Lohnsteueraufkommens durchge­führt:

(1) Gewichtsfaktoren nach Modell Vonach A (1,0 für Beschäftigte, 0,6 für Nichterwerbs­tätige und Kinder).

(2) Dieses Modell wurde am ausführlichsten untersucht. Es wurden dafür Lohnsteuer­berechnungen für alle Bundesländer sowohl mit den angepassten Mikrozensusda­ten 1993 als auch mit den beiden Varianten der angepassten Daten des Mikrozen­sus 1991 durchgeführt.

(3) Für alle übrigen Modelle (Gewichtsfaktoren nach Vonach B, ÖSTAT-Standard, ÖSTAT-Variante und OECD) wurden lediglich Lohnsteuerberechnungen aus dem an­gepassten Mikrozensus 1993 durchgeführt und zwar für die Bundesländer Wien, NÖ und Steiermark und die Summe dieser Daten auf Österreich hochgerechnet mit Hilfe von Umrechnungsfaktoren, die aus den unter (1) beschriebenen ausführlichen Rech­nungen für das Modell Vonach A bestimmt worden waren.

(4) In allen Fällen wurde nicht nur das gesamte Lohnsteueraufkommen berechnet, son­dern jeweils getrennt das Lohnsteueraufkommen von kinderlosen Haushalten, Einkin­derhaushalten und Mehrkinderhaushalten, um Informationen zu erhalten, wie sich eine Familienbesteuerung auf verschiedene Haushaltstypen bezüglich Reduzierung der durchschnittlichen Steuerbelastung auswirkt und welche Kosten bei einer nur teilwei­sen Einführung des Familiensplittings (z.B. nur für Mehrkinderfamilien) entstehen wür­den.

Die Hauptergebnisse der beschriebenen Berechnungen sind in Tabelle 4-8 zusammen­gefasst. In Tabelle 4-8 wird für jedes der untersuchten Modelle angegeben:

Die jetzige Lohnsteuer, die Lohnsteuer nach der vorgeschlagenen Variante des Fami­liensplittings aufgegliedert nach Haushalten ohne Kinder, Einkind- und Mehrkindfami­lien sowie summiert über alle Gruppen, ferner das Verhältnis zwischen den neuen und alten Steuern und die „Kosten“ (d.h. die Verringerung des Lohnsteueraufkommens bei Einführung des Modells für die entsprechende Personengruppe).

Die absolute Genauigkeit aller Kostenangaben in Tabelle 4-8 ist etwa 1% des gesam­ten Lohnsteueraufkommens. d.h. 1,4 Mrd. S für das am genauesten untersuchte Mo­dell Vonach A und ca. 1,4% des Lohnsteueraufkommens (2 Mrd. S) für die übrigen Mo­delle (vgl. Diskussion in Abschnitt VI). Die Kostenunterschiede zwischen den verschie-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite