Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll35. Sitzung / Seite 99

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Ich glaube, die drei Wahlmöglichkeiten, die es jetzt gibt, nämlich selbst zu entscheiden in den Fragen: Wie lange möchte ich Kinderbetreuungsgeld beziehen, wie hoch soll es sein, oder möchte ich mein Kind von vornherein selbst betreuen?, das ist etwas, was für Familien das wichtigste Gut überhaupt ist.

Es geht – wie vorhin schon angesprochen wurde – vielfach nicht darum, finanzielle Komponenten in den Vordergrund zu stellen, sondern vor allem darum, Kindern Zeit zu schenken, und diese sollten sie sowohl von der Mutter als auch vom Vater bekommen.

Ich glaube, dass, auch wenn Frau Minister Bures auf der einen Seite gesagt hat, sie konnte sich nicht durchsetzen, und Kollegin Stadlbauer auf der anderen Seite gesagt hat, diese Novellierung sei ein Riesenerfolg, man sich darauf einigen kann, zu sagen, dass das gerade für die Familien ein Riesenfortschritt ist.

Vor allem bedanke ich mich an dieser Stelle bei Frau Ministerin Kdolsky, die sich mit aller Kraft und mit viel Engagement dafür eingesetzt hat, diese Regelung möglichst rasch über die Bühne zu bringen. Das ist auch etwas, was junge Menschen sich von der Politik erwarten: konkrete Taten und nicht leere Worte! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Jarolim: Das war aber kein großer Applaus!)

13.09


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Lutz Weinzinger. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.10.08

Abgeordneter Lutz Weinzinger (FPÖ): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Präsident! Meine Damen, den Applaus können Sie ja dann mir spenden, aber ich fürchte, bei mir wird es auch nichts damit werden. Es ist schon interessant, was wir heute hier miterleben: Der eine wirft dem anderen etwas vor und lobt die eigenen Leute; der andere wirft dem einen etwas vor und lobt die eigenen Leute, und die Dritten schimpfen über alles. (Ruf: Das seid ihr!) Aber das, worauf wir das Hauptinteresse le­gen sollten, geht dabei fast ein wenig verloren.

Natürlich wollen wir Kinder haben, natürlich müssen wir Kinder haben, weil ein Staat nur funktioniert, wenn in ihm Kinder geboren werden! Nur haben wir inzwischen ein Wirtschafts- und ein Sozialsystem aufgebaut, in dem das fast unmöglich wird, wenn der Staat nicht eingreift, in dem es fast unmöglich wird, dass eine Mutter, die natürliche Erziehungseinrichtung, die die Natur für uns geschaffen hat (Abg. Steibl: Aber einen Vater soll es auch geben!), sich Kinder leisten kann.

Ich weiß, dass die Natur alles am intelligentesten macht, weil sie Jahrtausende, Jahr­millionen herumprobiert und dann das Ergebnis präsentiert hat, und das Ergebnis sind nun einmal wir, so wie wir leben: als Mann und Frau, als Frau und Mann, die beide Gott sei Dank von der Natur gesteuert das Bedürfnis haben, dass sie zum Zwecke der Kindererzeugung zusammenkommen, obwohl wir versuchen, das zu verhindern. – Das ist gut so!, wie man in anderen Kreisen zu sagen pflegt, wenn es nicht ums Kinderma­chen geht. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, daher sind wir aufgefordert – wir, der Gesetzgeber und die von uns damit beauftragte Regierung –, etwas zu entwickeln, das das Kinderbekom­men, das Kindererziehen ermöglicht; und zwar sage ich bewusst: Kinder – nicht als 42-Jährige ein Schoßkind, sondern als 25-Jährige, 30-Jährige, 35‑Jährige zwei, drei oder vier Kinder! – Dorthin müssen wir kommen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Steibl: Aber das geht schon ein bisschen zu weit! Das ist ja peinlich, Frauen vorzugeben, mit 25 oder 42 Jahren ...! Das ist peinlich!)

Es ist unsere Pflicht diesem Staatsgefüge gegenüber – es ist unsere Pflicht! –, dass wir die entsprechenden Einrichtungen, und das sind die Familien, fördern und den Frauen


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