Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 80

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schen haben, die zwar im Vorjahr den Test geschafft haben, aber deren Noten nicht gut genug waren, um einen der begehrten Studienplätze zu ergattern. Das heißt, die warten dann weiterhin, und da ist der erste Flaschenhals. Ich bin sehr froh darüber, dass Minister Hahn im Prinzip den Universitäten zumindest einmal die Idee abgestellt hat, dass man ja einmal einen Jahrgang lang die Zahl der Studieneingangsplätze redu­zieren könnte, um den Flaschenhals so ein bisschen aufzuarbeiten.

Das heißt, früher war es die bestandene Matura, die einen berechtigt hat zu studieren. Heute ist es nicht einmal eine bestandene Eingangsprüfung, die einen berechtigt zu studieren.

Jetzt heißt es nicht mehr, dass die Studenten auf Kosten der Allgemeinheit wo herum­sitzen, sondern jetzt sitzen sie auf ihre eigenen Kosten herum, und zwar nicht, weil sie nicht studieren wollen, sondern weil sie nicht studieren können, und versuchen, Jahr für Jahr irgendwie ihr Studium zu beenden.

Es hat sich einiges geändert gegenüber den achtziger Jahren. Früher war es die Ärzte­kammer, die immer gesagt hat, wir haben ohnehin genug Ärztinnen und Ärzte und be­schränkt ja die Zahl der Studienplätze, denn es sind genug. Ich habe mir jetzt die Mühe gemacht und auf der Ärztekammerhomepage einmal herumgesurft und habe einmal geschaut, welche Stellenangebote es gibt. Es gibt Stellenangebote aus Schweden, aus Frankreich, aus Deutschland und sehr, sehr viele Stellen auch in Österreich, die bereits nicht mehr besetzt werden können.

Herr Minister, wir hoffen wirklich ganz stark, dass Sie schon einige Überlegungen an­gestellt haben, wie Sie denn im Prinzip damit umgehen werden, dass wir jetzt vielleicht sehenden Auges in einen ÄrztInnenmangel hineingehen. Die demographische Ent­wicklung zeigt, dass zu erwarten ist, dass zirka 1 600 Ärztinnen und Ärzte pro Jahr in Pension gehen werden, während die Zahlen, die wir jetzt haben, zeigen, dass maximal 800 AbsolventInnen zu erwarten sein werden. Wir haben die Universitäten, die sagen, ohne Geld nicht mehr Studenten. Wir wissen aus dem Rechnungshof, dass an den Universitäten überhaupt keine Berechnungen vorliegen, was so ein Studienplatz kos­tet. Das heißt, wir hoffen stark, dass Sie bereits der Universität den Auftrag erteilt ha­ben, Kostentransparenz herzustellen.

Herr Minister Hahn, wir setzen wirklich große Hoffnungen in Ihre Überlegungen, denn sonst heißt es nämlich für die Patienten „bitte warten!“ – und nicht mehr nur für die Medizinstudenten. (Beifall bei der SPÖ.)

13.33


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Mag. Darmann zu Wort gemeldet. Ich mache Sie auf die Bestim­mungen des § 58 der Geschäftsordnung aufmerksam. – Bitte.

 


13.33.42

Abgeordneter Mag. Gernot Darmann (BZÖ): Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollegin Dr. Sabine Oberhauser hat soeben in einer etwas merkwürdi­gen Wortwahl behauptet, man könnte gehört haben, der Abgeordnete Darmann würde meinen, die Österreicherinnen oder die weiblichen österreichischen Studentinnen seien dümmlich dadurch, dass sie bei diesem EMS-Test schlechter abschneiden als die Relation im Ausland.

Ich berichtige tatsächlich, dass das eine infame und billige Unterstellung sonderglei­chen ist, da das von meiner Seite nie gesagt worden ist, und auch diese Formulierung Ihrerseits nicht zulässig ist. – Danke. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Brosz: Was haben Sie gesagt? – Weitere Zwischenrufe.)

13.34

 


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