Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 195

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schon A sagen und erkannt haben, dass es nicht notwendig ist, diese Gesellschaft zu führen, dann sagen Sie auch B! Seien Sie so konsequent, sagen Sie offen, dass Sie sie auflösen wollen! Geben Sie einen Zeitrahmen vor! Schreiben Sie es nicht irgendwo in den Wind, sondern sagen Sie ganz offen, ob es einen Zeithorizont gibt, innerhalb dessen Sie vorgehen wollen! Dann wäre auch klar, dass Sie es ehrlich meinen.

Zum Schluss noch eine wichtige Frage: Es wird immer von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesprochen. Die Frage, die entscheidend ist, kann in dieser ganzen Dis­kussion und auch im Ausschuss nicht verstummen, nämlich die Frage: Wer sagt denn, dass Mütter unbedingt schon während der Kleinkindphase zurück in den Beruf wollen? Hat denn irgendwer im Familienministerium damals daran gedacht, dass es auch Müt­ter gibt, die in dieser Phase bei ihren Kindern bleiben wollen? (Beifall bei der FPÖ.) Hat vielleicht irgendjemand schon einmal gefragt, ob es vielleicht auch Kinder gibt, die ihre Mütter gerne bei sich hätten und nicht in Kinderbetreuungseinrichtungen abgeschoben werden wollen? (Abg. Heinisch-Hosek: Die Kinder werden nicht abgeschoben, son­dern sie werden durch Fachkräfte hervorragend betreut!)

Diese große Idee, die ich heute immer wieder höre, 50 000 zusätzliche Kinderbetreu­ungsplätze: Ist das denn notwendig, oder ist das vielleicht ein Ausfluss Ihrer krausen Gesellschaftspolitik, die Sie betreiben wollen? Ich denke, diese Frage muss auch zu­lässig sein, und wir sollten, wenn wir schon vernünftig über österreichische Familien re­den wollen, auch die Frage stellen dürfen, ob diese Vorgaben den richtigen politischen Weg weisen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Heinisch-Hosek: Leisten Sie einmal Betreu­ungsarbeit, dann können Sie mitreden!)

19.25


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Prinz zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Kollege.

 


19.25.19

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Eines kann man, denke ich, vorweg ganz klar feststellen: Unter der Schirmherrschaft unserer Familienministerin Andrea Kdolsky ist die Gesellschaft „Familie & Beruf Management GmbH“ in guten und kompetenten Händen. Die Ministe­rin hat gleich zu Beginn ihrer Amtszeit einen entsprechenden Tätigkeitsbericht verlangt und die Anwesenheitsaufzeichnungen der Mitarbeiter genau überprüft. Außerdem hat sie die Gesellschaft auch räumlich näher an sich herangeholt und den Sitz direkt in das Ministerium verlegt. (Beifall bei der ÖVP.)

Nach der räumlichen wird nun auch eine inhaltliche Anbindung der GmbH für Familie und Beruf angestrebt und in Zukunft auch umgesetzt werden. Eine Auflösung der Ge­sellschaft, wie sie hier schon gefordert wurde, ist derzeit aus rechtlichen und auch aus finanziellen Gründen nicht möglich und auch nicht sofort notwendig, denn die Intention der Gründung der Gesellschaft war eine durchaus nachvollziehbare. Als engagierte Koordinationsstelle zwischen Behörden, Wirtschaft und den Familien sollte die Verein­barkeit von Familie und Beruf verbessert und vor allem auch im Bewusstsein der Be­völkerung, der Öffentlichkeit besser verankert werden.

Das Engagement der Mitarbeiter der Gesellschaft hielt sich leider etwas in Grenzen. Nun hat aber unsere Frau Ministerin ein scharfes Auge auf die Tätigkeit der Gesell­schaft gelegt, und das wird auch in Zukunft inhaltlich einiges verändern. Es wäre daher angebracht, nach vorne zu schauen und Möglichkeiten zu diskutieren, die vor allem der Wirtschaft jenen notwendigen Anstoß geben, die Bedürfnisse der Familien besser wahrzunehmen und in die Firmenphilosophie zu integrieren. Es sind durchaus einige positive Ansätze vorhanden, die es künftig zu intensivieren gilt. (Beifall bei der ÖVP.)

19.27

 


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