Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll38. Sitzung / Seite 30

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Herr Abgeordneter! Die Rolle des Sports in der Gesundheitspolitik kann gar nicht hoch genug geschätzt werden; das ist die wesentlichste Form der Prävention. Wir könnten uns viele der Zivilisationskrankheiten ersparen oder sie zumindest niedrig halten, wenn es uns gelingen würde, mehr Men­schen in Österreich zu Sport und zu Bewegung zu bringen. Man kann vielleicht sogar kalkulieren, was wir, wenn 10 Prozent mehr Menschen in Österreich Bewegung machen, auf der anderen Seite an Gesundheits- und Behandlungskosten wahrschein­lich einsparen würden. Das ist ein großes Potenzial für die Gesundheitspolitik, und daher nehmen wir das außerordentlich ernst.

Die Frage der Abwälzung von Risiken bei Sportunfällen auf Privatpersonen ist ein lang diskutiertes Thema. Ich glaube, dass eine Veränderung des Versicherungsprinzips in diesem Zusammenhang relativ wenig bringt, weil die Grenzziehung außerordentlich schwierig ist und sich die Frage stellt: Wo fängt man an? Wo hört man auf? Es gibt natürlich einige Sportarten, die bekanntermaßen risikoreicher sind als andere, aber ich würde sagen, das Hauptziel sollte sein, mehr Menschen in Österreich zum Sport zu bringen, und nicht, diese Bewegung dadurch zu beeinträchtigen, indem man gleich darüber redet, für welche Art von Sport man jetzt mehr Versicherung zahlen soll.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Brosz, bitte.

 


Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Herr Bundeskanzler! „Fit für Österreich“ ist ja letztlich der Ausfluss der gesetzlichen Regelung der Bewegungsaktivitäten des Bun­des­kanzlers. – Steht so im Gesetz.

Ein Teil davon läuft in die Projekte direkt und ein Teil davon in das Personal, in die Verwaltung. Mich würde interessieren, wie das Verhältnis ist? Wie viel Prozent dieser Mittel werden für das Personal aufgewendet, wie viel Prozent fließen wirklich in die Projekte?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Ich bin gerne bereit, Herr Abgeordneter, Ihnen die präzise Zahl beizubringen. Mein Eindruck ist, so wie ich das betrachte, dass wir eine sehr schmale Verwaltung in der Sektion Sport haben und dass ein Großteil der Mittel direkt an die Sportverbände, in die einzelnen Sportprojekte geht. Aber ich liefere Ihnen den konkreten Aufteilungsschlüssel gerne nach.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Schasching, bitte.

 


Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Sie haben den Reformprozess angesprochen, der nun eingeleitet ist und woran der organi­sierte Vereinssport sich gerne beteiligen wird. Eine sozusagen offene Wunde in dem Bereich ist auch die Beteiligung von Frauen und die Hervorhebung von Frauen- und Mädchenprojekten, wo wir doch wissen, dass vor allem dort das Problem der gesundheitlichen Schädigungen ganz besonders groß ist und wir gemeinsame Anstren­gungen unternehmen müssen, dass sich noch mehr Mädchen in den Sport bewegen.

Daher meine konkrete Frage: Werden Sie dieses Bestreben unterstützen? Werden Sie dafür sorgen, dass es auch mehr Frauen gibt, die sich für Spitzenpositionen des österreichischen Sports zur Verfügung stellen, und welche Motivationen werden Sie diesen geben?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


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