Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll38. Sitzung / Seite 29

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Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Sie haben es erwähnt, die Sport Union und die anderen Dachverbände leisten hervorragende Arbeit; vor allem auch die Ehrenamtlichen, und das ist unbezahlbar und verdient unse­ren höchsten Dank.

Jetzt ist es so, dass es einen großen Reformprozess im österreichischen Sport geben soll. Mich würde natürlich interessieren: Wie sieht das konkrete Ziel für diesen Reform­prozess unter Berücksichtigung der Autonomie des österreichischen Sports aus?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, wie Sie wissen, gibt es vor allem das Bedürfnis der Sportverbände, hier zu einer Veränderung zu kommen. Wir geben sehr viel Geld für Sport in Österreich aus, aber vor allem die ehrenamtlichen Funktionäre sollen sich um den Sport kümmern und nicht um den Papierkram, um es ganz offen zu sagen. Man muss manchmal schon wirklich ein Experte in der Abwicklung dieser gesamten Förderprojekte sein. Wir wollen im Zuge des gesamten Reformprozesses, bei dem es mehrere strategische Ziele gibt, unter anderem auch eine effizientere und schlankere Abwicklung der Förderprojekte er­reichen. Ich glaube, das wäre wichtig, denn dann hätten vor allem die ehrenamtlichen Funktionäre wieder mehr Zeit für den Sport.

Uns ist es wichtig, sowohl meinem Staatssekretär für Sport als auch mir, diesen Reform­prozess nicht über die Köpfe der Vereine hinweg zu machen, sondern den autonomen Sport in Österreich zu erhalten. Ich halte nichts davon, es so zu machen wie andere, nämlich einen Staatssport zu entwickeln – das hat sich nicht bewährt –, sondern wir setzen auf die Kooperation mit den Vereinen. Wir wissen, dass wir dort Veränderungsmöglichkeiten in großem Ausmaß auf allen Seiten haben, und die werden wir in einem einjährigen Diskussionsprozess gemeinsam zu erledigen ver­suchen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dolinschek, bitte.

 


Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (BZÖ): Herr Bundeskanzler! Bewegung und Sport als Prävention hat sich bewährt. Was ist aus sonstigen Projekten und Initiativen, die der ehemalige Staatssekretär Schweitzer ins Leben gerufen hat, wie etwa die „Sport Kids“, oder etwa aus den Liese-Prokop-Schulsport-Spielen geworden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Herr Abgeordneter, keines dieser Projekte ist eingestellt worden, alle werden weitergeführt, es gibt diese Initiativen nach wie vor. Aufbauend auf diesen Initiativen habe ich darauf hingewiesen, dass wir, gerade was den Schulsport betrifft, unsere Initiativen sogar verstärken werden, weil wir der Meinung sind, dass das für die Zukunft unserer Kinder ganz wichtig ist.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Kickl, bitte.

 


Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Bundeskanzler! Im Rahmen von „Fit für Österreich“ gibt es in zwei Wiener Bezirken, wenn ich richtig informiert bin, Versuchs­modelle, wo es darum geht, dass Ärzte unter gewissen Voraussetzungen, bei Risiko­faktoren, so etwas wie „Bewegung auf Krankenschein“ verschreiben können. Jetzt würde mich interessieren, wie Sie die Rolle des Sports insgesamt in Ihren gesund­heitspolitischen Überlegungen sehen und wie Sie zu Überlegungen stehen, das Versicherungsrisiko, das etwa bei Sportunfällen besteht, auf Privatpersonen abzu­wälzen.

 


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