und es ist das erste Mal, dass so ein Bericht für die Republik erstellt wurde. Bei all dem, was vorher gesagt wurde: Es ist zum ersten Mal, und ich glaube, es gibt ein Recht auf Irrtum auf der einen Seite, aber gleichzeitig auch etwas, worauf wir in Zukunft aufbauen können.
Meine Damen und Herren! Ich glaube, wenn wir sagen, wir beschäftigen uns mit Architektur – und das hat auch meine Vorrednerin schon gesagt –, haben wir einen sehr breiten Zugang zu diesem Thema. Es ist ein Sozialthema, es ist ein ästhetisches Thema, es ist ein Kulturthema, und, und, und. Ich glaube, in der Abdeckung all dieser Bedürfnisse und all dieser Forderungen, die die Architektinnen und Architekten an die Gesellschaft stellen, haben sie recht. Es ist das, was Zeitzeuge unserer Baukultur in der nächsten, übernächsten und in vielen verschiedenen späteren Generationen sein wird.
Ich habe im Ausschuss gesagt, dass es zum ersten Mal auch der Fall war, dass der Bautenausschuss zusammen mit dem Kulturausschuss getagt hat. Und ich habe gesagt, das ist für mich so etwas wie: Lyrik trifft auf Prosa. Und das, was wir heute hier im Parlament erlebt haben: Beide treffen auf die politische Wirklichkeit.
Deswegen, meine Damen und Herren, haben wir und Sie, Frau Bundesministerin, eine große Aufgabe vor sich, wenn wir die Behauptung aufrechterhalten, dass Baukultur ein Thema der Kultur ist. Und wenn ich von Kultur spreche, dann meine ich all das, was Sie, Frau Abgeordnete Muttonen, gesagt haben. Kulturpolitik ist Sozialpolitik, ist Baupolitik, ist Finanzpolitik, ist Schulpolitik, ist Universitätspolitik, es ist Kulturpolitik, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
Eine kleine Kritik möchte ich allerdings schon anbringen. Wir haben davor im Kulturausschuss einmal darüber geredet, dass einer der großen Fehler der letzten Berichtsperiode im Kulturbereich die teure Ausstellung von Architektur in China war.
Meine Damen und Herren! Was waren die Überlegungen dazu? Meiner Meinung nach haben wir in den letzten zehn Jahren gerade in der Architekturpolitik in Österreich in der Realität einen großen Fortschritt gemacht. Wir sehen überall, ob das in Vorarlberg, im Burgenland, in Niederösterreich oder in der Steiermark ist, gute Beispiele guter Architektur, im öffentlichen Bereich, aber auch im privaten Bereich.
Das, was mir besonders wichtig war in meiner Kulturpolitik in der Architektur, war, darzustellen, was in Österreich in der Architekturszene passiert. Und deswegen war es mir immer wichtig, ob wir in New York waren, in China waren, in Peking waren, in Moskau waren, in Berlin waren, in Paris waren, die Darstellung österreichischer maßgeblicher Architekturleistungen in diesem Land auch für das Ausland aufzubereiten.
Und glauben Sie mir, meine Damen und Herren: Das Geld in China war gut investiert! Denn wenn ich österreichische Architekturleistungen auf der größten Baustelle des Universums zeige, dann ist das in jedem Falle nicht nur eine Visitenkarte, sondern auch eine Anregung für Bauherren in China, mit österreichischen ArchitektInnen österreichische Qualität dort auch zu zeigen.
In diesem Sinne, meine Damen und Herren, bin ich auf der anderen Seite nicht müßig geblieben: selbstverständlich auch bezüglich dessen, was wir seinerzeit in Krems mit den Architektinnen und Architekten in einem Symposion versprochen haben, nämlich dass wir diesen Baukulturreport nicht nur hier im Parlament diskutieren, sondern dass wir das auch selbstverständlich in die Bundesländer exportieren. Ich sage, selbstverständlich werden die Partner unsere Landeshauptleute sein, selbstverständlich unsere Bürgermeister und selbstverständlich alle Stellen, die mit Bauen im engeren und im weiteren Sinne zu tun haben.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite