Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 133

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sich die Lage zu, am 31. Dezember läuft die Amnestieregelung aus. Dann, Herr Minis­ter, stehen Tausende Familien, Tausende Menschen, die Betreuung brauchen, mit rie­sigen Sorgen da – und das drei Wochen vor Weihnachten!

Tausende Menschen wissen nicht, wie sie sich die legale Pflege leisten können. Sie wissen überhaupt nicht, ob sie dann im Jänner allein dastehen oder sofort in ein Heim gehen müssen. (Zwischenruf des Abg. Reheis.) Die Betroffenen kennen sich hinten und vorne nicht aus. (Abg. Strache: Dann beschließen wir endlich eine Regelung, dass die Grundversorgung gesichert ist!) Unterm Strich: Vier Wochen vor Auslaufen der Amnestieregelung gibt es nur Fragezeichen (Abg. Brosz: Sie von der Regierung reden!) und keine praktikablen Antworten. (Abg. Parnigoni: Wenn Sie alles verhin­dern!)

Aber, Herr Minister, die Chance lebt! (Abg. Parnigoni: Wenn Sie alles verhindern!) Be­schließen wir jetzt noch einmal die Verlängerung der Amnestie! Nehmen wir die Sor­gen von den Betroffenen! (Abg. Strache: Endlich einmal ein Lösungsmodell beschlie­ßen!)

Zuletzt: Ich lese heute in einer Tageszeitung: „Buchinger schließt Scheitern nicht aus“. (Abg. Parnigoni: Das ist schon eine schlimme Geschichte!) Da geht es um die Model­le, die legal angeboten werden. „Buchinger schließt Scheitern nicht aus“. – Was ist da­mit gemeint? Glauben Sie an Ihre eigenen Modelle nicht, Herr Minister? (Bundesminis­ter Dr. Buchinger: Weil Sie alles schlechtreden!)

Sie wollen die Modelle jetzt ein halbes Jahr testen. Testen? Mit 70-, mit 80-Jährigen? Testen, Herr Minister? – Viele offene Fragen.

Ich appelliere an Sie: Nehmen wir die Sorgen von den Betroffenen, und verlängern wir noch einmal die Amnestieregelung! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Eine Lösung braucht es!)

12.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste kommt nun Frau Abgeordnete Mandak zu Wort. 6 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


12.40.58

Abgeordnete Sabine Mandak (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Herr Minis­ter! Hohes Haus! Frau Kollegin Aubauer, wenn die Amnestie ausgeweitet werden soll, dann bitte beantragen Sie das hier und jetzt! Wir stimmen dem gerne zu. (Beifall bei den Grünen.) Wir haben diesen Antrag bereits eingebracht, und Sie haben damals da­gegen gestimmt, Frau Kollegin Aubauer! Sie haben damals dem bestehenden Gesetz zugestimmt. Wenn jemand die Menschen in Österreich verwirrt, dann sind Sie auch da­bei und nicht nur Herr Minister Buchinger. (Beifall bei den Grünen.)

Herr Minister Buchinger! Sie haben gesagt, der Wohlstand in Österreich soll fair und gerecht verteilt werden. Ich unterstreiche diese Aussage. Aber bitte erklären Sie jetzt, warum gerade diejenigen – und ich sage jetzt wirklich „diejenigen“, weil es hauptsäch­lich Frauen sind –, die Pensionen unter diesen magischen 747 € bekommen, weniger an Pensionserhöhung bekommen als die anderen.

Sie haben behauptet: Wer darunter ist, bekommt ohnehin eine Ausgleichszulage. – Das ist nicht richtig. Wenn der Partner oder die Partnerin eine Pension hat, die höher ist, bekommt diese Person keine Ausgleichszulage. Sie nicken zustimmend. Aber wie­so kommen diese Personen dazu, dass ihre Pension nur um 1,7 Prozent erhöht wird? Hat eine Frau, die ihre fünf oder zehn Stunden gearbeitet hat, weil sie die Familie ver­sorgt hat, nicht auch einen Anspruch auf mindestens 2,9 Prozent an Pensionserhö­hung, so wie alle anderen auch? – Das wäre soziale Gerechtigkeit! (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Strache.)

 


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