Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 229

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sehr wichtig sind – und letztlich auch der Frage des globalen Aufkommens und der Nachfrage. Denn wir gehen, glaube ich, mit der größten Selbstverständlichkeit davon aus, dass 20 Prozent der Menschheit 80 Prozent Energie verbrauchen können.

Es ist daher logisch, dass die Energiekosten in Zukunft immer stärker steigen werden, global gesehen, ohne dass man als hoch entwickeltes Land einen steigenden Energie­verbrauch hat. Dies deshalb, weil immer mehr Nachfrage auf dem Weltmarkt auftreten wird – die großen Schwellenländer zeigen uns das ja.

Daher beruht die Hoffnung, dass jetzt irgendwann einmal die Preise heruntergehen, auf einer falschen Annahme. Sie können vielleicht einmal um 10 Dollar pro Barrel schwanken, aber in Summe wird es eine Steigerung aufgrund der Nachfrage geben. (Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenecker.) Daher müssen wir umso stärker alles daran setzen, Energien zu nützen, die uns persönlich zur Verfügung stehen.

Damit komme ich jetzt zum Ökostromgesetz. Auch wenn das Ökostromgesetz heute noch nicht behandelt wird, können Sie davon ausgehen, dass es ein Gesetz werden wird, das ich eigentlich lieber „Ökoenergiegesetz“ nennen würde, weil es ja nicht um Verstromung, sondern in Wirklichkeit um Energienutzung geht. Das ist einmal die eine Schiene.

Zum Zweiten: Viel wichtiger ist es in Wirklichkeit in Österreich, ein Energieeffizienz­gesetz zu schaffen. Nicht alles, was so scheint – bei alternativen Energien zum Bei­spiel –, ist eine wirkliche Alternative im Sinne der Effizienz. Ich bin zutiefst davon über­zeugt, dass die Energieeffizienz in Österreich um bis zu 40 Prozent gesteigert werden kann und nicht nur um etwa 20 Prozent.

Es geht zum Beispiel um Kombinationen von Leitungen. Wenn ich Biogas direkt ein­speisen kann, kann ich mehr Energie einsparen beziehungsweise nützen, als wenn ich daneben ein Werk mache, in dem ich selbst verstrome.

Diese Fragen der institutionellen Rahmenbedingungen halte ich für essentiell für Öster­reich, weil maßgeblich ist (Präsident Dr. Spindelegger gibt das Glockenzeichen) – mein letzter Satz –, ob wir tatsächlich diese Energien für Österreich nützen können. Das ist ein Weg, der, glaube ich, gegangen werden muss, und dafür müssen wir die Rahmenbedingungen sicher neu überdenken. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Ing. Hofer.)

17.41


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Kogler. Restredezeit der Fraktion: 5 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.41.27

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Ein Satz vorweg: Wenn man den Ausführungen eines Vorredners folgen würde, könnte sich die Menschheit da­durch retten, dass sie aufhört zu atmen. – Das sei nur vorausgestellt. Ich wollte das noch vor der Begrüßung, Frau Staatssekretärin, anbringen, weil es derart obskur ist, dass man es auf diese Art und Weise doch noch erwähnen sollte.

Jetzt zum Ernst der ganzen Angelegenheit: Ich finde es ein bisschen eigenartig, dass während der Rede des Abgeordneten Pirklhuber sowohl der Bundeskanzler als auch der Umweltminister aufgestanden und gegangen sind, was ihr Recht ist – Frau Staats­sekretärin, Sie sind hier als Vertretung –, aber in Ordnung ist das in meinen Augen nicht, nämlich nicht nur in der Hinsicht, um das zu bemühen, wie die Regierung mit dem Parlament umgeht – darauf gehe ich gar nicht ein –, sondern auch deshalb, weil sich da ein Redner offensichtlich vorbereitet hat, um hier in einen Dialog einzutreten – das war aus den Argumenten klar herauszuhören –, wir aber nicht einmal darüber in­formiert worden sind, dass die Herren aufstehen und gehen. Das wäre eine ganz einfa-


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