Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 22

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Ein Pilotprojekt hat es an sich, dass man die Ergebnisse, die es daraus gibt, auch einfließen lässt. Wir wollen uns in Zukunft auch eine andere Schwerpunktsetzung geben. Wir wollen vor allem mit dem Projekt „Frauen fördern Frauen“ jene Frauen unterstützen, die es auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer haben. Das heißt, das wird der neue Schwerpunkt sein, Frauen zu unterstützen, die nach der Babypause wieder in den Beruf zurückkehren, Wiedereinsteigerinnen. Wir wollen junge Frauen bei der Berufsorientierung und der Berufswahl unterstützen, weil wir ja alle wissen, dass es ein Problem ist, wenn sich 70 Prozent der Mädchen, die eine Lehre machen, auf nur fünf Berufe konzentrieren. Diesen wollen wir zeigen, wie vielfältig die Berufswahl sein kann. Und wir wollen einen Schwerpunkt setzen bei Frauen mit Migrationshintergrund, die es auf dem Arbeitsmarkt ebenfalls besonders schwer haben.

Wir haben diese Initiative, diese Weiterentwicklung bereits auf den Weg gebracht und haben am 1. Oktober eine große Veranstaltung mit weit über hundert Frauen durch­geführt, um dieses Projekt zu optimieren und fortzuführen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine Zusatzfrage, Frau Abgeordnete? – Bitte.

 


Abgeordnete Barbara Riener (ÖVP): Vor Kurzem fand eine Podiumsdiskussion, veranstaltet vom Managerinnennetzwerk, in der TU Graz statt. Dabei haben Top­managerinnen berichtet, dass sie in ihrem Werdegang sehr stark die Männer gefördert haben. Meine Frage dazu: Haben Sie vor, in diesen Mentoring-Programmen verstärkt Männer als Mentoren einzusetzen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst Doris Bures: Ich glaube, der Schwerpunkt liegt da bei „Frauen fördern Frauen“, aber ich habe so ein Mentoring-Projekt auch im Bundesdienst, und da habe ich auch die Männer eingeladen, Frauen in ihren Karrierechancen mit zu unterstützen, also zu begleiten. Das heißt, wir werden uns dieses Projekt im Bundesdienst, der ja Vorbildwirkung haben soll, genau ansehen.

Beim Mentoring-Projekt, das ich jetzt optimiert und fortgeführt habe, geht es um „Frauen unterstützen Frauen“. Das ist, wie ich meine, ein positiver Ansatz.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Haubner, bitte.

 


Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Frau Bundesministerin! Ich möchte eine etwas konkretere Antwort, und zwar: Welche Programme und Projekte für die Chancen­gleichheit von Frauen auf dem Arbeitsmarkt haben Sie in den letzten sechs Monaten initiiert beziehungsweise ganz konkret auch unterstützt?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst Doris Bures: Was die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt betrifft, ist das Hauptproblem, dass Frauen vor allem in jenen Berufen tätig sind, wo sie sehr geringe Einkommen haben. Daher war in den letzten sechs Monaten eine ganz wesentliche Maßnahme, in Österreich erstmals einen Mindestlohn von 1 000 € einzuführen, wodurch wir dafür sorgen, dass es gerade in Branchen, in denen viele Frauen tätig sind, mehr Fairness beim Einkommen gibt.

Wir haben, was die Frauen auf dem Arbeitsmarkt betrifft, ein weiteres Problem, näm­lich dass viele Frauen unfreiwillig, weil sie keine andere Möglichkeit haben, auf Teilzeitjobs zurückgreifen müssen. Vier von fünf Frauen sagen, sie arbeiten nicht freiwillig Teilzeit, sondern weil sie entweder keinen geeigneten Kindergartenplatz für ihre Kinder haben oder weil es auch keinen anderen Job gibt. Eine weitere Maßnahme


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