Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 23

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ist, dass, auch wenn man Teilzeit arbeitet, aber trotzdem Überstunden leisten muss, diese besser abgegolten werden sollen. Das heißt, Überstunde ist Überstunde, egal, ob ich einen Vollzeitdienstvertrag habe oder einen Teilzeitdienstvertrag, den 7 500 Frauen in Österreich haben. Und auch da soll es mehr an Einkommen für diese Frauen geben. Das heißt: Mehr Einkommensgerechtigkeit durch einen Mindestlohn, und Zu­schlag bei Überstunden auch bei Teilzeitarbeit.

Das Dritte, was mir ganz wesentlich ist, sind die jungen Frauen und die Frage der Chancen in der Lehrausbildung von Mädchen in technischen, zukunftsorientierten Berufen. Und ich bin sehr froh, dass die Sozialpartner einen Vorschlag gemacht haben, wonach wir die Lehrlingsförderung, die eine sehr positive Entwicklung eingeleitet hat und durch die zusätzliche Lehrplätze geschaffen wurden, jetzt auch mit Qualitäts­kriterien versehen, wobei wir sagen, ein Lehrplatz, der dazu führt, dass Mädchen Chancen in einem technischen und zukunftsorientierten Beruf bekommen, soll auch noch zusätzlich eine Qualitätsförderung erfahren.

Wir haben das im Regierungsübereinkommen vereinbart, wir haben das jetzt auf Schiene gestellt. Ich glaube, das sind drei ganz konkrete Maßnahmen, die für Frauen auf dem Arbeitsplatz, also im Job ganz wichtig sind.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Zanger, bitte.

 


Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Frau Bundesminister! In Ihrem Mentoring-Projekt „frauen.kompetenz.netz“ geht es im Gesamten um das Feld Frauen und Arbeit. Welche Lösungen bieten Sie allerdings jenen Frauen an, die Kinderwünsche hegen, auch selbst zu Hause die Betreuung übernehmen möchten, sich dies aber nicht leisten können und somit zum Nachteil der Gesellschaft auf ihren Kinderwunsch verzichten müssen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst Doris Bures: Mir ist ganz wichtig, dass wir Frauen und Familien unterstützen, damit sie sich, wenn sie den Wunsch nach Kindern haben, diesen auch erfüllen können. Ich weiß aus vielen Gesprächen, wir wissen es aber auch aus Untersuchungen, das Ja zum Kind erleich­tert sich dann für die Familien, wenn sie wissen, dass Beruf und Familie auch vereinbar sind. Daher werden wir mit 1. Jänner mit den Ländern gemeinsam eine Kindergarten­offensive starten, den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen forcieren, um ein breiteres und vielfältiges Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen für die Familien zu ermöglichen.

Ich glaube, dass es auch für jene Frauen, die sich ein Kind wünschen oder jetzt auch vorhaben, ein Kind zu bekommen, ganz wichtig war, dass wir das Kindergeld reformiert haben, dass der Staat nicht mehr vorschreibt, wie lange man zu Hause bleiben muss, was sehr unflexibel ist, und dass wir gesagt haben, die Familien sollen sich ent­scheiden, wie lange sie zu Hause bleiben wollen. Es gibt drei Varianten: Je kürzer man zu Hause ist, umso höher ist auch der Kindergeldbezug. Und die Familien entscheiden selbst, was für sie gut ist, was für ihre Kinder gut ist, auch was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft. Es ist somit eine positive Maßnahme, wie ich meine, den Familien die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, wie lange man in der Babypause auch tatsächlich bleibt. Das sind meiner Meinung nach ganz wesentliche Maßnahmen.

Was mir auch wichtig war, ist, dass das Hohe Haus jetzt beschließen wird, dass es dort, wo es mehr Kinder gibt, zusätzlich noch Unterstützung geben soll, das heißt, wir werden beim Zuschuss für Mehrkinderfamilien noch zusätzlich Geld in die Hand


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