diese Mission gemeinsam mit unseren Partnern entwickelt wurden. Der Kommandant dieser EU-Mission ist der irische Generalleutnant Patrick Nash. Der Feldkommandant in Abéché ist Jean-Philippe Ganascia.
Selbstverständlich wird darauf zu achten sein, dass weiterhin die strikte Trennung zwischen der langjährigen Präsenz französischer Truppen und der neu in das Land kommenden EUFOR Tschad gewährleistet wird, aber wir müssen auch anerkennen, dass es etwa Frankreich war, das die Lücken in der Materialausrüstung der gesamten Truppe der Europäischen Union geschlossen hat. Der Herr Verteidigungsminister hat sich dazu ja bereits positiv geäußert. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Prähauser, bitte.
Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin, nachdem Sie im Hauptausschuss des Nationalrates den Antrag gestellt haben, Truppen in den Tschad zu entsenden, hat der Herr Verteidigungsminister einen Lokalaugenschein durchgeführt und letztendlich die Entscheidung getroffen, unsere Truppen an dieser Mission teilnehmen zu lassen. Es wird ihm jetzt vorgeworfen, durch den Besuch, durch die persönliche Information sei er in der Entscheidung emotional beeinträchtigt gewesen, um die richtigen Maßnahmen zu treffen. – Teilen Sie diese Auffassung?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Ursula Plassnik: Nein, Herr Abgeordneter, ich teile diese Auffassung nicht. Ganz im Gegenteil: Ich persönlich habe dem Herrn Verteidigungsminister in einem unserer zahlreichen Gespräche zu diesem Thema empfohlen, sich selbst im Voraus so weit als möglich, es handelt sich ja um eine große Region, ein Bild zu machen; durchaus auch im Einklang mit dem, was andere verantwortungsvolle Politiker und Politikerinnen in der Europäischen Union getan haben, etwa der schwedische Außenminister und ehemalige Regierungschef Carl Bildt, der sich auch mit entsprechender Beteiligung des schwedischen Außenministeriums in der Region aufgehalten hat.
Ich halte es für eine kluge Vorgangsweise, nicht nur vom grünen Tisch aus die Dinge zu steuern und vorzubereiten, sondern sich selbst auch ein Bild zu machen, und begrüße daher sehr, dass der Herr Verteidigungsminister das auch tatsächlich getan hat; übrigens in Begleitung des Politischen Direktors des Außenministeriums und meines Afrika-Beauftragten.
An dieser Stelle noch ein Hinweis für Frau Abgeordnete Lunacek: Botschafter Georg Lennkh ist nicht nur der Tschad-Beauftragte des österreichischen Vorsitzes und Österreichs gewesen, sondern auch der portugiesischen Präsidentschaft. Selbstverständlich bringen wir uns auch in Richtung eines politischen Dialogs, in Richtung einer politischen Lösung im Tschad ein. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wie Sie wissen, aber wir scheuen hier keine Anstrengungen unsererseits, so weit das möglich ist, zu einer Befriedung, zu einer inneren Befriedung im Tschad auf politischem Weg beizutragen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Donabauer, bitte.
Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Frau Präsident! Frau Bundesminister, die Mitwirkung Österreichs und vor allem Ihr Engagement in internationalen Organisationen zur Friedenssicherung und Völkerverständigung ist beeindruckend, vor allem aber wirkungsvoll. Hat Österreich aus Ihrer Sicht diesmal eine realistische Chance auf einen Sitz im Sicherheitsrat der UNO, um, wie seinerzeit Kurt Waldheim als UNO-General-
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