Durch die Arbeitsbelastung hat sie mittlerweile Schwierigkeiten mit den Bandscheiben und auch sonstige gesundheitliche Probleme, aber trotz der schweren körperlichen Arbeit und trotz der vielen Geburten hat sie ihren Mann überlebt.
Jetzt frage ich: Was ist es uns wert, dass diese Frau, die heuer 78 Jahre alt wird, all die Jahre hindurch so schwer gearbeitet hat? – Sie bekommt eine Eigenpension von 112,31 €, eine Witwenpension von 178,89 € und eine Ausgleichszulage von 67,50 €. Das ergibt für zahlreiche harte Arbeitsjahre eine „wunderbare“ Pension von 358,70 €. Das fällt unter: „Danke! Ihrer ÖVP.“ (Beifall bei den Grünen.)
Pröll sagt: Die Bauern können sich auf uns verlassen. – Bei dem Pensionssystem, das Sie momentan haben, sicher nicht!
Diese Frau hat eine Brache, sie kann die Restfläche, die sie hat, nicht mehr bewirtschaften, sie hat um ganz wenig Geld, nämlich gerade einmal 25 000 €, einen Teil der Fläche verkauft – und das sind Abschläge, wie Sie wissen. – Das bedeutet im bäuerlichen Bereich eine „gesicherte Altersversorgung“!
Nicht umsonst sind bei 27 Prozent der bäuerlichen Pensionen Ausgleichszulagen notwendig, jedoch nur bei 9 Prozent der Angestellten und 11 Prozent der PensionsbezieherInnen insgesamt. Die Medianpension im bäuerlichen Bereich betrug per Dezember 2006 gerade einmal 593 €. „Danke! Ihrer ÖVP.“
Danke, liebe Bauern, dass Sie so viel arbeiten! Danke, dass Sie Ihre körperlichen Schädigungen auf sich nehmen! Danke dafür, dass Sie unsere Landschaft pflegen! (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Und das ist dann der Lohn, der im Endeffekt für die wahren Bauern, die das machen, herauskommt?! – Ich rede hier bitte nicht von den Großbauern, die den Großteil ihrer Arbeit auf Maschinen verlagern, sondern von denen, die wirklich noch hart am Berg arbeiten.
Wenn das Ihr „Danke-Programm“ ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass Pröll sonderlich recht hat, wenn er sagt: Die Bauern können sich auf uns verlassen! – Es sei denn, man hängt noch hinzu: Und dann sind sie verlassen! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hornek: So etwas Zynisches! – Ruf bei der ÖVP: Das ist eine Beleidigung! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)
11.15
Präsident Dr. Michael Spindelegger: Der von Frau Abgeordneter Zwerschitz letztlich vollständig eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde betreffend verbindliche ökologische Standards bei der Pflanzentreibstofferzeugung; eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Grünen Bericht 2007 (III-91 d.B.) (339 d.B.)
Seit 1. Oktober 2007 ist in Österreich eine Beimengung von so genannten „Bio“kraftstoffen zu fossilen Kraftstoffen in einer Menge von 4,3% gesetzlich vorgeschrieben. Österreich hat die Biokraftstoff-Richtlinie der Europäischen Union mit einem beschleunigten Zeitplan ins nationale Recht übernommen. Während die EU den „Bio“sprit-Anteil bei fossilen Brennstoffen mit 5,75% bis 2010 festgelegt hat, müssen in Österreich bereits ab dem 1. Oktober 2008 mindestens 5,75% der fossilen Kraftstoffe durch „Bio“kraftstoff ersetzt werden. Laut Regierungsprogramm soll der Anteil an Agrartreib-
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