Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 83

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haben gestern mit Genuss ein Schnitzel gegessen, gell, Herr Doktor? (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

Ganz klar ist auch, dass das die beste Absatzförderungsmaßnahme und die richtige Lösung für den Schweinemarkt ist: Esst mehr Fleisch!

Liebe Freunde hier im Hohen Haus, wir wissen ganz genau, dass die österreichische Landwirtschaft ihre Leistungen erbringt, weil sie so vielfältig aufgestellt ist. Wir haben die kleinen Betriebe, die mit Liebe und Leidenschaft ihre Landschaft erhalten, schützen und auch produzieren, aber wir haben auch die Betriebe, die größer sind, und die Gro­ßen, die mit dem Strukturwandel mitgehen und wettbewerbsfähig unsere Verarbei­tungsbetriebe beliefern, sodass wir im Inland und im Ausland konkurrenzfähig sind. Und das wissen Sie ganz genau, Herr Gaßner, dass wir auch die Betriebe, über die Sie gerade so geschimpft haben, brauchen, damit wir die 600 000 Arbeitsplätze des Sek­tors in Österreich erhalten können. (Abg. Neugebauer: Nicht schlecht!) Ihnen geht es aber nicht um die Wahrheit, sondern Ihnen geht es um Polemik. Das mache ich Ihnen persönlich zum Vorwurf. (Abg. Mag. Gaßner: Ihre persönlichen Vorwürfe stören mich nicht sehr!)

Schließlich möchte ich noch die Energieversorgung hier zum Thema machen. Frau Ab­geordnete Bayr lässt sich ja so gerne über Energie aus Österreich aus. Freunde, kei­ner von uns ist wohl ein Freund der Erdölwirtschaft Kasachstans. Bleiben Sie Freunde der Energiewirtschaft Österreichs, denn wenn wir in Österreich den Treibstoff für unse­re Fahrzeuge, soweit wir das angepasst an eine gute Lebensmittelwirtschaft können, selbst erzeugen, sichern wir damit mehrere Bereiche ab. Wir produzieren Getreide als Lebensmittel und als Futtermittel. Dann brauchen wir auch noch Eiweißfutter, und Eiweißfutter entsteht bei der Produktion von Ethanol fürs Auto, und zwar genau das Eiweiß, das wir brauchen, um unsere Tiere gentechnikfrei zu ernähren.

Darum lasst uns die Chance, diesen Bereich weiterzuentwickeln, denn dann können wir auch in der Frage der Gentechnikfreiheit der Landwirtschaft eine kostengünstige, preiswerte Antwort geben, und das Geld bleibt im Land und geht nicht ins Ausland. Jeder Liter Ethanol, der eingesetzt wird, spart 50 Prozent des CO2-Ausstoßes ein, den ein Auto ansonsten hätte. Nehmen Sie das bitte zur Kenntnis! Polemisieren Sie nicht aus irgendwelchen Gründen dagegen, denn damit schaden Sie sich, uns und Öster­reich, und das wäre doch schade. Wir können den guten Weg ja weiterentwickeln, der Grüne Bericht liefert den Beweis, und Minister Pröll ist für mich der Garant dafür. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

12.23


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Scheib­ner. – Herr Kollege, wollen Sie eine Redezeit eingestellt bekommen? (Abg. Scheib­ner – auf dem Weg zum Rednerpult –: 5 Minuten!) 5 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


12.24.00

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! (Zurufe, die am Rednerpult lehnende Tafel des Vorredners zu entfernen.) Ich habe nichts gegen das Taferl, selbstverständlich nicht, möchte allerdings schon auf eines hinweisen: Es hat hier niemand den Alleinvertretungsanspruch für die bäuerliche Be­völkerung, und es reicht auch nicht, wenn sich die Bauern auf den Bauernbund und die ÖVP verlassen können. (Abg. Öllinger: Grillitsch glaubt das schon!) Sie sollten sich auf die gesamte Politik, auf die gesamte Regierung und auch auf den Nationalrat ver­lassen können. Das haben sich unsere Bauern verdient, meine Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ.)

 


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