Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 100

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normale, herkömmliche Landwirtschaft. Außerdem würde es sowohl dem Wasser und den Böden als auch der Luft – und vor allem den Lebensmitteln – gut tun, wenn weni­ger Pestizide und Dünger verwendet werden.

Ein wichtiger Punkt ist für mich auch die Nutzug der Brachflächen für Energiepflanzen. Ich denke, dass das eine ganz sinnvolle und gescheite Sache ist (Abg. Hornek: Ja!), auch für die Landwirte, um ein Zusatzbrot zu verdienen. Ich denke, wir sind im Großen und Ganzen auf einem ganz gutem Weg und Sie sollten ihn nicht verlassen – bis auf den Biolandbau, der mir ein besonderes Anliegen ist, Herr Bundesminister. Ich würde Sie wirklich bitten, dass Sie sich das einmal anschauen, dass das nicht zum Stoppen kommt, sondern dass die Erfolgsgeschichte des österreichischen Biolandbaus weiter­geht. – Danke. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.04


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Bundesminis­ter Dipl.-Ing. Pröll. – Bitte.

 


13.04.28

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Meine sehr geehr­ten Damen und Herren! Auch von meiner Stelle eingangs herzlichen Dank an alle zu­ständigen Beamtinnen und Beamten im Umweltbundesamt und an alle, die daran gear­beitet haben. Dass dieser Achte Umweltkontrollbericht so vorliegt, mit seinen ausführli­chen Daten, und eine sehr detaillierte, genaue Übersicht über die Situation der Umwelt und Lebensqualität gibt, das war eine hervorragende Arbeit und ist eine gute Basis, auf der wir entscheiden können, was zu tun ist. Er ist aber auch ein guter Ausgangspunkt, um einmal kurz zurückzublicken: Wo stehen wir? Was haben wir erreicht? Wo können wir nachbessern? – Das wurde ja auch schon von mehreren angesprochen.

Man kann hier und heute eines klar und deutlich sagen – und das zeigt der Umweltkon­trollbericht –: Das hohe Niveau der Qualität der österreichischen Umwelt konnte in den letzten Jahren beibehalten werden, wir konnten sie in einzelnen Bereichen verbessern, bei anderen besteht nach wie vor durchaus Handlungsbedarf. (Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenecker.) – Frau Abgeordnete Lichtenecker, auch Ihnen gratuliere ich. Es ist schön zu hören, dass der Umweltkontrollbericht die Basis für Ihre akademische Kar­riere war. Es soll ja auch so sein, dass man mit diesen Daten, die hier drinnen sind, weit darüber hinaus auch eine Basis schaffen kann, um dann die richtigen Dinge für sich selbst und in der Politik zu entwickeln. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Dr. Lich­tenecker.)

Ich möchte ein paar Themen ansprechen, anhand derer man sieht, wo wir stehen – das spiegelt ja auch die Umweltpolitik der letzten Jahre wider. Die Wasserqualität ist in Österreich gemäß dieses Umweltkontrollberichts hervorragend – bei den Seen, bei den Fließgewässern und auch beim Grundwasser. Man darf nicht übersehen, dass 97 Pro­zent der Badegewässer den Vorgaben der Europäischen Union entsprechen, 89 Pro­zent der Haushalte Österreichs – und das ist die Erfolgsstory der Politik dabei – sind
an die Kanalisation angebunden. Das ist für ein Flächenland mit schwierigen topo­grafischen Gegebenheiten, wie es Österreich ist, ein ausgezeichneter europäischer Spitzenwert. Die Fließgewässer haben Güteklasse 1 oder 2, das ist bei 99 Prozent
der Messstellen nachweisbar – auch hier eine unglaubliche Verbesserung, wenn man Jahrzehnte zurückdenkt.

In der Frage der Maßnahmen zum Schutz der Luftgüte haben wir in einigen zentralen Bereichen Verbesserungen herbeiführen können. Wir haben durch die Reduktion der Emissionen von Schwefeldioxid, Ammoniak und den flüchtigen organischen Verbindun­gen ohne Methan die Ziele, die wir gesetzt bekommen haben und uns bis 2010 gesetzt


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