Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 125

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Es ist aber wichtig, auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Nationalparks zu schaffen. Von der schönen Landschaft allein kann ja leider niemand leben. Wenn man schon bereit ist, hinter dem Produkt Nationalpark zu stehen, dann – waren wir der Mei­nung – ist auch mehr Unterstützung für die Wirtschaft und primär natürlich für den Tou­rismus, der ja mit diesem Nationalpark-Gedanken kommuniziert, erforderlich. Deswe­gen war es meine Intention – von Anfang an unterstützt von Frau Mag. Trunk; Grüne und BZÖ waren dann auch gleich dabei –, mehr Geld für die Nationalparks zur Verfü­gung zu stehen. (Rufe bei der ÖVP: Hörl!)

Meine Intention war es – neben den Reformmaßnahmen, die Kollege Hörl aufgezeigt hat und die natürlich richtig sind, die wichtig sind, überhaupt keine Frage; die drei Nationalpark-Verwaltungen etwa, aber es gibt sicherlich noch viel mehr Synergien, viel mehr Möglichkeiten der Effizienz auch in der touristischen Vermarktung, das ist voll­kommen richtig –, jetzt schon Sofortmaßnahmen zu setzen, um das weitere Absinken der Nächtigungszahlen zu verhindern. Es wurde zum Beispiel richtig festgestellt, dass im Nationalpark Hohe Tauern, dem größten Nationalpark Österreichs, im Sommer ein Rückgang bei den Nächtigungszahlen von bis zu 30 Prozent zu verkraften war, und das, obwohl – und jetzt komme ich auch zu dem springenden Punkt meiner ursprüngli­chen Initiative – hier an sich touristische Produkte vorhanden sind, die man vermarkten müsste.

Meine ursprüngliche Intention war die: Wir brauchen zusätzlich Geld, um die vielen vor­handenen touristischen Produkte und auch die gebündelten Angebote jetzt schon ver­markten zu können, um weitere Einbußen im Tourismusbereich verhindern zu können. Die Diskussion allein hat bewirkt, dass die Nationalparks reges Interesse an dieser Vermarktungsidee gezeigt haben. Ich selbst habe von vielen Nationalparks Unterlagen zugeschickt bekommen. Ich habe hier zum Beispiel die Unterlagen der Nationalparkre­gion Kalkalpen mitgebracht (der Redner hält ein Konvolut an Prospekten in die Höhe), wo jetzt schon, lieber Franz Hörl, vermarktbare Produkte sonder Zahl vorhanden sind. Ich lese einige vor: Winterschnäppchen, „Naturzauber Advent“, „Auf dem Rücken der Pferde“, „Frühlingserwachen“, et cetera, et cetera. Es gibt bereits buchbare Produkte.

Unsere Intention war es, da wir bereits verkaufbare Produkte haben, ein zusätzliches Budget zu bekommen, unter dem Dach der Österreich Werbung generell für sämtliche Nationalparks und Naturparks Basiswerbung zu machen und 50 Prozent dieser zusätz­lichen Mittel dafür zu verwenden, diese Tourismusprodukte jetzt schon zu verkaufen, zu vermarkten. Das war die Intention, und ich bedauere wirklich, dass wir nicht die Un­terstützung der ÖVP für diese Intention bekommen haben. Alle anderen Fraktionen hätten diese Idee unterstützt. Leider Gottes ist die direkte, unmittelbare Umsetzung derzeit nicht möglich, weil die ÖVP sagt, es braucht nicht mehr Geld, sondern es müs­sen zuerst Reformen gemacht werden. (Ruf bei der ÖVP: Das stimmt ja nicht!)

Noch einmal: Ich bin für die Effizienzsteigerung. Ich bin dafür, dass man die National­park-Verwaltungen zusammenlegt, Synergieeffekte ausnutzt, aber, lieber Franz Hörl: Jetzt ist Hilfe angesagt! Wir verlieren in den 60 Nationalpark-Gemeinden Jahr für Jahr Übernachtungsgäste. Jetzt müssen wir handeln! Aber, noch einmal: bedauerlicherwei­se keine zusätzlichen Budgetmittel, weil die ÖVP das nicht wollte. Kollege Obernoste­rer hat argumentiert: Mit Geld allein kann man nichts machen!

Noch einmal: Es gibt engagierte Produkte, es gibt buchbare Packages sonder Zahl in sämtlichen Nationalparks, die leider nur schlecht vermarktet werden können, weil ein­fach die finanzielle Kraft fehlt. Vielleicht können wir uns im Zuge der Budgetverhand­lungen darauf einigen, dass es da noch zusätzlich Geld gibt. Alles andere, wie gesagt, unter dem Strich sicherlich positiv.

 


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