Beginn der Sitzung: 9.03 Uhr
Vorsitzende: Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Zweiter Präsident Dr. Michael Spindelegger, Dritte Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek.
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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich eröffne die Sitzung.
Die Amtlichen Protokolle der 49. und 50. Sitzung vom 3. März 2008 sind in der Parlamentsdirektion aufgelegen und unbeanstandet geblieben.
Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Csörgits, Dr. Jarolim, Dobnigg, Haidlmayr, Ing. Hofer und Dolinschek.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nunmehr zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:
„Neue Wege in der Männerpolitik – Aufbrechen von Rollenklischees“
Als Erste zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. Ich erteile es ihr und mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit 10 Minuten beträgt. – Bitte, Frau Abgeordnete.
9.04
Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Vergangenen Samstag, am 8. März, war Internationaler Frauentag. Im Umfeld des Frauentages geht es natürlich sehr viel um Fragen der gleichen Chancen, der gleichen Rechte – natürlich aus der Sicht der Frauen. Aus der Sicht der Frauen geht es um Fragen der Vereinbarkeit, darum, dass auch Frauen gleichberechtigt beide Teile des Lebens haben wollen, nicht nur den privaten, den familiären, sondern auch den beruflichen.
Häufig wird in diesem Zusammenhang die zweite Seite der Medaille vergessen, nämlich die Frage, wie es eigentlich den Männern in unserer Gesellschaft mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Da ist wahrscheinlich weniger vom beruflichen Teil des Lebens die Rede – obwohl es da vor dem Hintergrund des Aufbrechens traditioneller Rollenmuster auch viel zu sagen gäbe –, da soll heute die Frage des Privaten, die Frage des Familiären im Mittelpunkt stehen, weil sich auch das Männerbild in unserer Gesellschaft, die Vorstellung, die junge Männer heute darüber haben, was sie sich denn eigentlich von ihrem Leben erwarten, sehr stark verändert.
In den letzten Jahren hat sich das Frauenbild sehr stark verändert. Das ist uns immer sehr wichtig gewesen und ist uns nach wie vor wichtig. Da haben wir viele unterstützende Maßnahmen gesetzt und getroffen, und viele weitere sind noch offen und notwendig. Aber natürlich hat dieser Prozess dazu geführt, dass sich die Rollenbilder in unserer Gesellschaft insgesamt verändern, auch die männlichen Rollenbilder. Was in einer Gesellschaft als männlich oder als unmännlich gilt, ist ja glücklicherweise nicht in Stein gemeißelt, sondern auch eine Entwicklung, wenn auch aus der Sicht mancher eine durchaus langsame Entwicklung.
Es ist auch das, was sich Männer von ihrem Leben erwarten, nicht in Stein gemeißelt. Viele junge Männer haben heutzutage nicht nur – das ist natürlich auch sehr wichtig! –
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