Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 139

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Wenn im Zentrum stehen muss, dass Armut bekämpft wird, sind Maßnahmen wie der Mindestlohn, Überstundenzuschläge bei Teilzeitarbeit genau der richtige Weg, den die­se Bundesregierung auch gegangen ist.

Herr Abgeordneter, ich möchte Ihnen noch einmal sagen, ich glaube, es ist dies kein gutes Thema, um politisches Kleingeld zu machen. Dazu sollten wir vor den Schicksa­len und den Lebensgeschichten dieser Frauen zu viel Respekt haben. Es ist eben nicht möglich, das Unglück, die Verzweiflung und Not, die durch den Zweiten Weltkrieg aus­gelöst wurden, durch finanzielle Zuwendungen ungeschehen zu machen und die vielen Toten wieder lebendig werden zu lassen. Aber mir ist es am allerwichtigsten, und da­her bin ich froh, dass es diese Diskussion heute hier gibt, mir ist es am allerwichtigsten, dass wir das, was im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, das, was im Wieder­aufbau geleistet wurde, niemals vergessen. Daher gilt der Aufbaugeneration unser aller Dank und unser Respekt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Frau Ministerin, der warme Händedruck ist zu wenig!)

15.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Binder-Maier zu Wort. 5 Minuten Redezeit; auch für die folgenden Rednerinnen und Redner. – Bitte.

 


15.54.02

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Herr Kollege Strache, während des ganzen Tages betonen Sie die Rolle der Mutter. Und in Ihrem jetzigen Beitrag haben Sie wieder negativ jene Frauen erwähnt, die keine Kinder haben.

Ich sage Ihnen etwas, Herr Kollege Strache: Ich fühle mich selber sehr betroffen als eine Frau, die keine Kinder hat, und ich verwahre mich auch im Namen all jener Frau­en, die keine Kinder haben, aus welchem Grund auch immer – es ist nicht Aufgabe des Hauses, das jetzt hier zu klären –, gegen diese pauschale Verurteilung! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Das habe ich nicht getan, Frau Kollegin!)

Herr Kollege Strache, ich gratuliere Ihnen persönlich zu Ihren vier Kindern, aber eine sehr polemische Frage, Herr Kollege Strache: Erleben Sie Ihre Kinder, Ihre vier Kin­der, auch aufgrund Ihrer persönlichen Situation? Wenn Sie uns persönlich anschütten, müssen wir Ihnen einfach diese Frage stellen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Das, was Sie da behauptet haben, habe ich nicht getan! Das ist eine reine Wortverdre­hung und eine Unwahrheit! Eine manipulative Unwahrheit!)

Herr Kollege Vilimsky hat heute in der Debatte zum neuen Männerbild davon gespro­chen, dass die Frauen „keine Weicheier“ und „keine Beckenrandschwimmer“ wollen. – Jetzt wäre der Umkehrschluss: Der Mann von Frau Kollegin Rosenkranz kümmert sich angeblich sehr fürsorglich um die zehn Kinder. Fällt der dann in dieses Männerbild, das uns Kollege Vilimsky geschildert hat? – Das ist die Frage, die sich stellt. (Beifall bei der SPÖ.)

Zurück zum Thema „Trümmerfrauen“ und Entschädigung. Meine Damen und Herren, die Intention dieses Gesetzes war, eine einmalige Zuwendung für Frauen als Anerken­nung für ihre besonderen Leistungen beim Wiederaufbau der Republik Österreich zu schaffen. Und es gibt in diesem Gesetz einen Zusatz: Vom Bezug dieser Zuwendun­gen sollten Personen, die aufgrund ihres Verhaltens mit den Gedanken und den Zielen eines freien und demokratischen Österreichs nicht vereinbar sind, ausgenommen sein.

Meine Damen und Herren, das ist ein Zusatz, der auch sehr wesentlich ist, und ich komme nicht umhin, zu betonen, dass die Generation, die dieses Land wieder aufge­baut hat – das ist meine Müttergeneration, das sind vor allem die Frauen –, Wesentli-


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