Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 142

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re Frauen! – Auf die trifft das zu, was ich jetzt beschrieben habe. Reden wir über Trüm­merfrauen! Frau Bundesministerin! Ich hätte dazu auch eine Anregung beziehungswei­se nehme ich gerne eine indirekte Anregung der Freiheitlichen Partei auf:

Sie schreiben: „Kommt es für Sie in Frage, eine Studie über die aktuelle Situation der ‚Trümmerfrauen‘ (...) in Auftrag zu geben?“

Da ich jetzt in der Debatte bemerkt habe, dass es noch immer Missverständnisse darü­ber gibt, was und wer unter den Begriff „Trümmerfrauen“ fallen könnte, meine ich, dass das schon ein Thema wäre.

Ich glaube schon, dass die historische Forschung einen Schritt weiter ist als die Debat­te hier im Hohen Haus, denn es reicht nicht aus, dass wir auf der einen Seite die „Trümmerfrauen“ benennen und sie in Schutz nehmen wollen und auf der anderen Sei­te die Verfolgten des NS-Regimes hochgehalten werden – wofür ich auch bin –, weil das die Problemlage und überhaupt die Situation der „Trümmerfrauen“ unzureichend beschreibt.

Unter den „Trümmerfrauen“ hat es solche gegeben, die von den damaligen politischen Behörden – und das wissen wir alle, das hat auch die historische Forschung bestätigt – angehalten wurden, Trümmer wegzuräumen, weil sie als Täterinnen gegolten haben. – Auch die hat es unter den „Trümmerfrauen“ gegeben!

Ich frage mich natürlich, ob man jetzt unbedingt sagen muss – man kann das schon machen, aber ob man es unbedingt muss –, in erster Linie interessieren uns diese Tä­terinnen. (Nein-Rufe bei FPÖ und BZÖ.) – Herr Kollege Scheibner, der Punkt ist der: Wenn Sie nein sagen, dann hätte ich aber auch gerne eine ernstere Sorge um die Op­fer beziehungsweise um die Verfolgten des NS-Regimes vonseiten Ihrer Gesinnungs­gemeinschaft über einen längeren Zeitraum gesehen. Das hätte mir wesentlich weiter­geholfen. (Abg. Scheibner: Wir haben genug gemacht!) – Wir haben nicht genug ge­macht, Herr Kollege Scheibner! (Abg. Scheibner: Na sicher!)

Wir sind uns hoffentlich darüber einig, dass wir für die Opfer und die Verfolgten des NS-Regimes in diesem Land nach wie vor nicht genug gemacht haben. (Abg. Scheib­ner: Jetzt tun wir einmal für die anderen auch etwas!)

Wenn wir uns darauf geeinigt haben, dass wir noch immer in Vorlage treten müssten, dann könnten wir auch darüber reden, die verschiedenen politischen Situationen und Problemlagen der „Trümmerfrauen“ auseinanderzuklauben, um auch zu einer wahrhaf­teren Würdigung ihrer Leistungen zu kommen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Das eine mit dem anderen zu vermengen halte ich jedoch wirklich für ein großes Problem. (Beifall bei den Grünen. Abg. Scheibner: Das machen Sie! Sie vermischen das immer!)

16.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nunmehr gelangt Herr Abgeordneter Dr. Graf zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.08.27

Abgeordneter Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Frau Bundesminister! Damit ich es in der wenigen Zeit, die mir zur Verfügung steht, nicht vergesse, bringe ich folgenden Antrag ein:

Antrag

der Abgeordneten Dr. Graf, Kolleginnen und Kollegen auf Nichtkenntnisnahme der schriftlichen Anfragebeantwortung 2119/AB

 


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