Also so werden wir, glaube ich, hinkünftig vorgehen. Im Bereich der ÖBB kann das ja schneller eintreten, als dem einen oder anderen lieb ist, dann und dort nämlich, wo ohnehin auf Grund der normalen, routinemäßigen oder auch besonderen Fachüberprüfung dieser Gesellschaften etwas ansteht.
Wir haben uns auch darüber verständigt, das wieder über alle Fraktionen, dass wir dann die Inhalte dieses Berichts nicht vergessen machen werden, was auch keine Kunst ist, weil sie ohnehin für alle öffentlich sind; erst recht sollten wir hier im Haus damit weiterarbeiten. Und insofern ist die Geschichte noch gar nicht vom Tisch, und deshalb habe ich keine sieben Minuten gebraucht. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
20.36
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gradauer. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.
20.36
Abgeordneter Alois Gradauer (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Herr Präsident Moser! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich unterstreiche voll und ganz das, was Herr Kollege Kogler gerade gesagt hat. Ich möchte zurückkommen auf die Ausführungen des Herrn Kollegen Kräuter zu den ÖBB-Bezügen, weil wir hier von gigantischen Prozenten und Steigerungen reden. Ich sage einmal den absoluten Wert: 445 000 € Jahresbezug, das ist ja an sich nicht so schlecht, glaube ich, inklusive dieser 84-prozentigen Erhöhung.
Was mich daran irrsinnig stört, ist, dass die Bevölkerung das in keiner Weise goutieren kann, in keiner Weise! Die Leute werden sagen, ein Betrieb, der dem Staat gehört, kriegt jedes Jahr zirka 4 Milliarden Zuwendungen aus dem Steuertopf, und dann verordnen sich die Vorstände derartige Erhöhungen und Bezüge. – Das ist eine Katastrophe, so kann es nicht gehen! Herr Kollege Gahr, ich hoffe, dass du das wahrmachst, dass wir zur Überprüfung dieser Verträge kommen, denn das ist ja der Ausgangspunkt für all diese Fehlentwicklungen in den Vorstandsbereichen.
Ich wollte aber eigentlich zu einem anderen Thema kurz reden, nämlich zur Verwaltungs- und Verfassungsreform. Auch diesen Punkt und dieses Thema hat der Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes zum Inhalt. Er weist auf die Defizit- und Verschuldungspolitik des Staates Österreich zu Recht hin und sagt: Wenn die Regierung ihr Programm und die Maßnahmen umsetzen will, dann braucht es unbedingt eine Verwaltungs- und Verfassungsreform. Und ich ergänze dazu: Wenn wir das nicht schaffen, dann gibt es auch keine Steuerreform. Eine Steuerreform kann nur bezahlt und finanziert werden, wenn es Überschüsse im Haushalt gibt, denn sonst müssen wir entweder neue Schulden aufnehmen oder gegenfinanzieren, und das wollen wir ja nicht.
Deshalb hat der Rechnungshof in seinem Positionspapier im August 2007 206 Vorschläge eingebracht, die Einsparungspotentiale und auch Effizienz- und Qualitätsverbesserungen zum Inhalt haben. Es handelt sich um 152 Vorschläge, die den Bund betreffen, und 54 Vorschläge, die die Länder angehen. Die wesentlichsten Einsparungspotenziale sind laut Rechnungshof im Gesundheitsbereich, bei den Pensionen, zum Beispiel durch die Anpassung an ASVG-Modelle bei Bund, Land, sowie bei den ÖBB und in der Wohnbauförderung. In diesen beiden letzten Bereichen ortet der Rechnungshof zirka 1 Milliarde € an Einsparungspotenzial.
Weitere Möglichkeiten, zu sparen, gibt es laut Rechnungshof bei der Neuverteilung der Aufgaben und Kompetenzen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, bei der Reform
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