Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 9. April 2008 / Seite 268

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Der zweite Punkt, etwas, was mir als Personalvertreter wichtig ist, ist die auseinander­klaffende Schere zwischen Vorständen und Angestellten im selben Betrieb. Das ist so nicht in Ordnung. Wir haben auf KV-Ebene Abschlüsse bei Löhnen und Gehältern bei rund 3 Prozent, die feiern wir alle ab als großen Erfolg, und bei diesen Vorständen geht es um 20, 40 oder 80 Prozent plus. Deshalb, und das ist mein Schlusssatz: Hier braucht es mehr Transparenz und Maßnahmen, die künftig solche Entwicklungen ver­hindern! (Beifall bei der ÖVP.)

20.49


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Prähauser. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.50.00

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Herr Präsident des Rechnungshofes! Hohes Haus! Herr Präsident Dr. Moser, danke für den Bericht, der allerdings für uns nur bedingt aufschlussreich ist. Wir wissen ja, dass die Vorgängerregierung aus einer großen Gesellschaft – ich rede jetzt von den Bundes­bahnen – 18 mehr oder weniger kleinere gemacht hat, aus elf Managern plötzlich 44 wurden und letztendlich dabei exorbitante Gehälter herausgekommen sind.

Mich würde interessieren, was denn diese Steigerungen ausmachen – da man weiß, dass im Schnitt die Mitarbeiter dort eigentlich keine wirklichen Zugewinne hatten.

Und: Ist es richtig, wenn man annimmt – beziehungsweise wie man dies aus den Er­läuterungen auch hört –, dass zum Beispiel durch Auflösen von Rücklagen Erfolge er­zielt wurden, die letztendlich zu Prämienausschüttungen geführt haben? – Wenn das der Fall ist, sollte man das noch klarer aufzeigen, denn diese Sicht der Dinge, das kann es doch wohl nicht sein.

Auf der anderen Seite greift die Politik ein, filetiert ein Unternehmen, das erfolgreich war, schafft weitere Vorstandsposten – und letztendlich haben wir Probleme zu vertre­ten: die Gehälter.

Ich bin jetzt nicht jemand, der Neid säen will. Ich glaube auch, dass Manager, die et­was leisten, entsprechend bezahlt werden sollen. Man sollte aber nicht vergessen: Oh­ne Mitarbeiter sind auch gute Manager nichts. Und dass man dann auch noch Prämien dafür bekommt, dass man die Mitarbeiter abbaut, das kann nicht Ziel der Politik sein.

Meine Damen und Herren, ich glaube, Erhöhungen von 84 Prozent, wenn gleichzeitig Mitarbeiter nicht einmal 2 Prozent erreichen, müssen uns zwingen, genauer nachzu­denken und den Rechnungshof zu bitten, in Zukunft bei den Berichten auch solche Ge­genüberstellungen mit anzuführen. Wir tun uns dann leichter.

Aber letztendlich möchte ich hier schon einmal festhalten: Aus dieser Sicht der Dinge kann man die Filetierung der Bundesbahnen durch die vergangene Regierung als missglückt, wenn schon nicht geradezu als fahrlässig, bezeichnen. (Beifall bei der SPÖ.)

20.51


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Lentsch. Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


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