Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll56. Sitzung / Seite 43

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deutschen Modell folgen, welches Kosten für Ticket und Bewirtung bis zu einem Betrag von Euro 1.000,- pro Teilnehmer als Werbeausgabe anerkannte.

Es ist nicht nachvollziehbar, dass nur Sponsoring abzugsfähig ist, während alle anderen Kosten, die für Unternehmen anfallen und die sie auch oft aus Grund der internationalen Wirtschaftsbeziehungen tätigen müssen, als betriebliche Ausgabe nicht anerkannt werden. Während die österreichische Bundesregierung, sowie die Politik auf Kosten der Steuerzahler dem Weltsportereignis Fußball frönen, verlangt man von der Wirtschaft, dass sie zwar Millionen ausgibt und diese aber steuerlich nicht geltend macht, obwohl der Nutznießer dieser Investitionen die gesamte Volkswirtschaft ist, die vom Engagement der Unternehmen in die EURO profitiert.

Viele Betriebe investieren in die EURO-Tickets nicht aus Jux und Tollerei oder weil sie fußballverrückt sind, sondern weil dies von ihren Kunden erwartet wird. Die FPÖ fordert den Finanzminister auf, es seinem Deutschen Kollegen gleichzumachen und der Wirtschaft dieselben steuerlichen Chancen einzuräumen, wie damals der deutschen Konkurrenz, die diese dann optimal für den Wirtschaftsaufschwung genutzt hat. Schließlich blickt die Welt nicht nur auf das touristische und sportliche Österreich, sondern auch auf den Wirtschaftstandort Österreich.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat möge beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vorzulegen, die zur Folge hat, dass Kosten für Eintrittskarten und Bewirtung für die Euro 2008 bis zu einem Betrag von Euro 1.000,- pro Teilnehmer als Werbeausgabe anerkannt werden.“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Dr. Bauer. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


10.32.28

Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminis­ter! Geschätzte Damen und Herren! Ich weiß nicht, woraus mein Vorredner die Schlussfolgerungen ziehen kann, dass für diese Regierung, aber auch insgesamt die Klein- und Mittelbetriebe keine Bedeutung hätten, dass sie zu wenig Beachtung fänden. Ich kann das aus diesem Bericht nicht herauslesen, und ich glaube, dass dieser Bericht insgesamt positiv ist. Es wurden – und das wurde von verschiedenen Seiten auch anerkannt – sehr wohl einige Verbesserungen für Klein- und Mittelbetriebe durchgesetzt. Ich glaube, dass die Diskussion, ob Klein- oder Großbetriebe, ja eine künstliche ist, denn in Wirklichkeit braucht eine Wirtschaft beides, und nur im Gesamten sind wir stark.

Wenn ich mir zum Beispiel ansehe: Die Klein- und Mittelbetriebe haben in ihrem Erlös­anteil nur 7 Prozent Exportanteil. Das zeigt, dass diese Exporte in Wirklichkeit indirekte Exporte sind, und durch viele Zulieferbetriebe haben diese Exporte einen wichtigen Stellenwert im Gesamtergebnis.

Für die österreichische Wirtschaft sind daher von den Zahlen und von der Bedeutung her gerade jetzt, bei einem Einbruch der Konjunktur, die Klein- und Mittelbetriebe besonders wichtig, weil sie zum Beispiel beschäftigungspolitisch regional gesehen


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