Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll58. Sitzung / Seite 168

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Durchführung von Wiederholungsmöglichkeiten von Studienberechtigungsprüfungen sowie auch die Zusammensetzung der Prüfungskommission.

Ich glaube, das Spannende bei dieser Möglichkeit wird sein, dass zukünftig auch Per­sonen aus der Praxis – jene, die längere Zeit gearbeitet haben – die Möglichkeit haben, wieder in den tertiären Bildungssektor einzutreten und ihr angesammeltes Wissen, ihre Praxiserfahrung auch als Zusatzqualifikation – und als solche muss man sie sehen! – in den Lehrberuf einzubringen.

Unser zentrales Anliegen war es immer, das Bildungssystem durchlässig zu machen, durchlässig zu halten und den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, dass kein Ausbildungsweg je zu einer Einbahnstraße wird. Dieses Gesetz wird diesem Anspruch gerecht. Dementsprechend freue ich mich über die Einigung aller Parteien hier im Parlament zu diesem Gesetz. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.04


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Rada zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


16.04.15

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bun­desministerin! Hohes Haus! Nach einer mehr als eine Stunde dauernden Debatte über den Hochschulzugang für die Pädagogische Hochschule gibt es Konsens. Daran brauchen wir nicht zu rütteln.

Es gibt in dieser Diskussion allerdings einige andere Zugänge, die auch angesprochen wurden. Mein Kompliment, Frau Abgeordnete Fuhrmann! Sie sagten, es sei wichtig, alle pädagogischen Mittel für eine gemeinsame Schule und Lehrerausbildung einzu­setzen. Dafür mein Kompliment, denn das ist auch mein Zugang zur gesamten Lehrerinnen- und Lehrerausbildung. Das kam heute auch schon als Kritik von Abge­ordneten der Grünen, einer Kritik, der ich mich vollinhaltlich anschließen kann, weil wir unterschiedliche Zugänge haben zum universitären Ausbildungsbereich für Lehrer und zum Ausbildungsbereich für jene, die in den Pflichtschulbereich gehen, der über die Pädagogische Hochschule führt.

Wenn wir in Summe das Bestmögliche für unsere Schülerinnen und Schüler, für die Gesellschaft insgesamt wollen, dann kann es nur eine bestmögliche Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer geben. Egal, ob diese jetzt irgendwo an der Pädagogischen Hochschule oder an der Universität stattfindet. Es darf keine sozialen Schranken im Bildungsmanagement, im Status quo mehr geben, nach dem Motto: Wer ist ein höher Ausgebildeter? Wer ist ein besser Ausgebildeter? Wer hat von vornherein einen höheren Amtstitel? – Auch das ist in Österreich eine wichtige Sache! – Und wie sind die Gehaltsschemata für all jene Lehrer, die in den Bildungsbereich eingehen?

Für uns Sozialdemokraten ist es wichtig, dass für alle unsere Jugendlichen, für unsere Schülerinnen und Schüler, die bestqualifizierten Lehrer da sind. Und der Vorstoß heute, dass viele aus der Wirtschaft kommen sollen, ist ja nur ein positives Zeichen. Denn eines soll es nicht sein: Schule und Lehrer sind keine elitäre Gesellschaft, die so mitvererbt wird. Lehrer sind Eltern, Kinder werden Lehrer, und was sich in der Gesellschaft tatsächlich abspielt, ist nicht immer bekannt. Daher unterstütze ich diese Vorstöße sehr.

Frau Ministerin, Sie sind mit Ihrem Amtskollegen Hahn auf dem besten Weg dazu, dass wir in Österreich demnächst eine gemeinsame Lehrerinnen- und Lehreraus­bildung haben werden. (Beifall bei der SPÖ.)

16.07

 


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