Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 164

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Meine Herren von der FPÖ! Ich wünsche mir von Ihnen mehr Mut zu Form und Farbe. – Danke. (Beifall bei der SPÖ. – Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.)

15.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Morak. 5 Minuten. – Bitte.

 


15.14.45

Abgeordneter Franz Morak (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Ich glaube, meine Damen und Herren, dass die Diskussion auch etwas Gutes hat. Wir sollten nicht nur über das reden, was in den Postings vom „Standard“ und im Internet steht, nicht von dem neuen Büro, aber durchaus darüber, wie ein Minister Anfragen des Parlaments beantwortet. Und, Frau Bundesminister, da kann ich Ihnen den einen oder anderen Vorwurf nicht ersparen. Wir leiden etwas darunter.

Wir leiden darunter unter mehrfachen Bedingungen: Das eine ist, dass uns der Bun­deskanzler das eine oder andere ausrichten lässt und wir grundsätzlich das Gefühl haben, wir werden nicht ernst genommen. Ich weiß, das ist ein schwer wiegender Vorwurf für das Parlament, noch dazu, wo wir sagen, die Macht in diesem Land geht vom Parlament aus. Das ist der eine Teil. (Ruf bei der FPÖ: Steht in der Verfassung!)

Aber ich muss Ihnen auch sagen, dass bei diesem angeschlagenen Selbstbewusstsein des einen oder anderen Abgeordneten natürlich auch die Beantwortung der einen oder anderen Anfrage durchaus eine Rolle spielt, und ich meine, dass das, was wir in letzter Zeit, unter anderem auch von Ihnen, erleben, so nicht hinnehmbar ist.

Man könnte das jetzt aufhängen daran, dass man sagt: die „alte Herrschaftssymbolik“, und könnte das dann konterkarieren mit dem Sessel von Mendini, auf den sich nicht einmal der Kaiser Bokassa gesetzt hat, weil er mehr Herrschaftssymbolik ausstrahlt als die Möblage, die Sie seinerzeit im Büro hatten. Und ich möchte auch nicht darüber reden, dass die Büros, über die damals unglaublich hergezogen wurde, zum Beispiel möglicherweise auch vom Kollegen Cap, über das von Strasser, über meines, möglicherweise auch über das von Schüssel, lauter Büros waren, wo die Herren und Damen Minister ihre Möbel mitgenommen haben.

Aber, meine Damen und Herren, ich glaube schon, wir sollten darüber diskutieren, wenn ein Kunstminister, wenn ein Kulturminister, wenn ein Bildungsminister oder eine Bildungsministerin im Grunde ein Zeichen setzen will, dann könnte man fragen: Wieso muss das dieses sein, wenn es ein Zeichen sein soll?

Übrigens: Ich habe mir die Mühe gemacht, mir auf der Design Austria-Website anzuschauen, wie viele österreichische Möbeldesigner es gibt. Allein dort stehen 74, und glauben Sie mir, meine Damen und Herren, das sind nicht alle. Und jetzt könnte man sagen: Okay, Freunde, wieso steht dort kein Möbel drin von Porsche, von Kiska, von Schmidinger Modul, von EOS, von Wittmann, von Kiesler, von Hoffmann, von Neudörfler, von Hollein, von Walter Pichler?, und so weiter, und so weiter. Das wäre zum Beispiel durchaus eine Frage, die man hier erörtern soll, weil das ist öster­reichisches Design, und ich meine das nicht in einem nationalen Sinn, denn diese Designer designen weltweit, möchte ich betonen, aber das Problem ist natürlich, dass sie nicht in Ihrem Büro designen.

Und da möchte ich noch eines sagen. Ich bin sehr oft angesprochen worden, nachdem einige Artikel, unter anderem auch im „Standard“ und im „Falter“, in der Zeitung stan­den, und gefragt worden: Wo kriegt der normale Steuerzahler all diese Möblage, die Sie in Ihrem Büro stehen haben, um 35 000 €? Diese Adresse zu erfahren wäre,


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite