Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 286

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Dann der nächste Akt Mayer. Er tritt nicht mehr auf beim Schifahren, sondern kommt zu den Läufern, hat zufälligerweise eine Lebensgefährtin, die sich auch für Olympia qualifizieren will; er betreut diese Sportlerin.

Jetzt haben wir das nächste Problem, weil dieser Walter Mayer de facto wieder aufge­treten ist im Rahmen von Olympischen Spielen. Mayer ist gesperrt bis zum Jahre 2010. Eigentlich ein Wahnsinn, was da vorgeht! Und es ist offenbar nicht möglich, Leuten, die explizit mit Doping zu tun hatten und haben, auch im Sinne von Trainertätigkeit, diese Arbeit zu verunmöglichen. Und soweit ich das mitverfolgt habe, ist Herr Mayer auch vom ÖSV nie wirklich gesperrt worden. (Abg. Ing. Westenthaler: Er ist schon gesperrt worden! – Staatssekretär Dr. Lopatka: Sicherlich!) – Meine Information ist, dass er nicht gesperrt worden ist und dass das auch einer der Gründe dafür ist, warum über­haupt diese Möglichkeit besteht, den Verband zu wechseln. (Abg. Ing. Westenthaler: Der ist gesperrt worden!) – Lassen wir das so stehen! Vielleicht gibt es unterschied­liche Informationen; es kann daher auch sein, dass meine nicht korrekt ist. (Abg. Mag. Donnerbauer: Da kann man davon ausgehen!) Ja, Herr Donnerbauer, Ihre qualifizierten Beiträge hier im Haus sind ja bekannt. Das war halt wieder einmal eine; vielleicht Ihre letzte in dieser Legislaturperiode.

Wenn man davon ausgeht, dass jemand von einem Verband wegen Dopings gesperrt ist, dann muss doch wohl sichergestellt werden, dass der Betreffende nicht sagen kann: Ich wechsle den Verband; gehe zum nächsten, und ich fange halt dort zu prakti­zieren an!

Deshalb ist auch die Frage der Berufsverbote für Trainer so zu klären, dass so etwas eben nicht mehr möglich ist. Also eine ganze Latte von Aufgaben, die noch zu erledi­gen sind, auch wenn es heute einen Fünf-Parteien-Antrag gibt. (Beifall bei den Grü­nen.)

21.12


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Kickl zu Wort. 5 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


21.12.52

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Staats­sekretär! Meine Damen und Herren! Wir sehen bei dieser Diskussion rund um das Anti-Dopinggesetz, dass im Grunde genommen das Netz, das gegen Doping gesponnen wird, ein immer engeres wird, dass aber gleichzeitig und im Grunde genommen mit der Enge des Netzes auch die Zahl der Lücken, die entsteht, größer wird.

Wir wissen, dass wir da sozusagen immer der Wirklichkeit hinterherhinken, ohne sie wirklich zu erwischen. Wir werden uns damit abfinden müssen, wenn wir auch nicht müde werden, da sozusagen das Tempo zu erhöhen, um letztendlich das zu erreichen, was wir haben wollen: einen sauberen, einen gesunden und einen fairen Sport.

Wir haben im Ausschuss sehr, sehr ausführlich über dieses Thema diskutiert, und es ist sehr gut, dass jetzt auch noch einige Punkte aus dieser Diskussion Eingang in die­sen Abänderungsantrag gefunden haben. Ich glaube schon – das hat bereits mein Vor­redner angesprochen –, dass es wirklich notwendig sein wird, in einigen Punkten wei­terzudenken und jetzt bereits damit zu beginnen.

Eines der Kernprobleme liegt ja – ich war wirklich erschüttert, als ich das von Herrn Staatssekretär Lopatka gehört habe – in einem völligen Tohuwabohu, anders kann man das gar nicht nennen, von verschiedenen nationalen Regelungen in diesem ge­samten Bereich des Anti-Dopingkampfes: Jeder Staat sucht offensichtlich sein Heil in irgendeiner anderen Methode. Das macht natürlich ein einheitliches Vorgehen und die Gewährleistung von Fairness in internationalen Wettkämpfen nicht gerade einfacher.

 


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